Senioren-WGs – mit Freu(n)den alt werden
Tür an Tür mit Renate, 67, und Rolf, 71
WG: Das Kürzel für junge Leute, die zusammenleben und so Geld sparen wollen. Doch immer öfter freunden sich auch Ältere mit einer Wohngemeinschaft an – nicht nur des Geldes wegen, sondern um im Alter zusammenzuwohnen. Das kann in einer privaten WG sein oder in einem gemeinsamen Wohnprojekt, Pflege eingeschlossen.
„Ich, männlich, 73, suche sympathische/-n Mitbewohner/-in für eine Wohngemeinschaft. Dein schönes ruhiges separates Zimmer misst 13 m². Meine Wohnung liegt in zentraler Lage im schönen Stadtteil Winterhude“. Oder: „Gleiche Werte verbinden Menschen. Ich (w, 61) suche nach Gleichgesinnten. Meine Wunschvorstellung ist eine kleine Hausgemeinschaft, 5 bis 6 separate Wohneinheiten, ein gemeinsamer Garten und vielleicht ein Raum für gemeinsame Feste.“ Während früher solche Anzeigen von Studenten und jungen Auszubildenden waren, werden sie heute auch von Senioren geschaltet. Doch die Alten verbinden mit „WG“ etwas anders als die Jungen. Für junge Leute ist die WG meist die gängigste Wohnform, um kostengünstig in einer fremden Stadt zu leben und erste Kontakte zu finden.
Bei Älteren hat die Suche nach einer Wohnform zwischen „allein zu Hause“ und „mit vielen im Heim“ andere Gründe, weiß Jessica Danker von der Beratungsagentur Strukturpur. Sie ist Wohnberaterin (auch) für Ältere: „Viele leben allein in ihren Wohnungen oder Häusern und wünschen sich sozialen Kontakt und Austausch mit anderen. Das kann auch funktionieren, wenn die Aktivität und Mobilität noch gegeben ist. Ist eins von beiden aber eingeschränkt, besteht oft die Gefahr zu vereinsamen. WGs haben den Vorteil, dass es kleinere Gruppen von Bewohnern sind. Jeder kann sich aussuchen, ob und wie er sich in die kleine Gemeinschaft einbringen möchte. Zudem gibt es WGs mit festem Pflegedienst oder auch ohne. Je nach Bedarf kann dieser Betreuungsservice dazu gebucht werden.“
Online-Vermittlung von WGs
Derzeit scheint die Nachfrage nach reinen Senioren-WGs jedoch zurückhaltend zu sein. „In der Regel werden Zimmer in angemieteten oder in Eigentums-Wohnungen oder Häusern angeboten. Eine WG mit komplett neuen Mitbewohnern und einer neu anzumietenden Wohnung gibt es derzeit quasi nicht und plusWGs ist darauf noch nicht ausgerichtet“, sagt Felix Herzog. Über sein Online-Portal plusWGs vermittelt er seit 2010 von Berlin aus Wohnungen für Ältere. Das Portal dient als „Senioren-WG-Verzeichnis“. Nach wenigen Monaten stellt sich heraus, dass die meisten Suchenden und Anbietenden keine Senioren waren, sondern die Genration 50+. „Jetzt heißt das Portal „plusWGs“ – also statt 50plus-WG oder 60plus-WG. Senioren-WGs, also betreute Wohngemeinschaften als Ersatz für Pflegeheime, machen nur einen sehr kleinen Teil aus. Die Besucherzahlen steigen und liegen bei 1.500 am Tag.“ Zudem sorgen Mehrgenerationen-Projekte und „Wohnen für Hilfe“ für zusätzliche Nachfrage.
Wer also nicht allein in seinen vier Wänden bleiben oder nicht in ein Pflegeheim ziehen will, sagt „Ja“ zur WG. So zeigt eine Untersuchung von 2015 der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ), dass die Deutschen eigenständig leben wollen – auch wenn sie Pflege brauchen. Etwa die Hälfte bevorzugt eine Wohnanlage mit professioneller Pflege, je ein Drittel bleibt lieber – ambulant betreut – zu Hause – oder zieht in ein Mehrgenerationenhaus. Ein Drittel kann sich eine Senioren-WG für den Lebensabend vorstellen. Nur wenig beliebt ist das konventionelle Pflegeheim oder die Betreuung durch Familienangehörige.
Und auch Senioren, die „Lust haben auf die vielleicht abenteuerlichste Variante, die sie womöglich so ähnlich schon aus ihrer Jugend kennen: eine Senioren-WG“ (Institut Allensbach), stehen vor einem Problem. Wo ist die geeignete Immobilie? Dirk Sauer von DBS Immobilien Hamburg sagt: „Es ist absolut nicht leicht, ein geeignetes Objekt zu finden. Es ist für Ältere vielleicht sogar schwieriger als für jüngere Wohngemeinschaftler, da das Objekt baulich anders ausgestattet sein muss. Jüngere sind zuweilen flexibler, wenn es etwa ums Treppensteigen geht.“ Der Immobilien-Makler, der vor einiger Zeit ein Senioren-WG-Projekt mit Ex-Fußballprofi Jens Duwe ins Auge fasste, kennt die generelle Hürde. Nur 2 Prozent aller deutschen Wohnungen sind altersgerecht, so das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung. Bis 2030 fehlen 3 Millionen Wohnungen für Senioren. Was das für Hamburg bedeutet, hat die Hamburger Sparkasse ausgerechnet: Zwei von drei Hamburgern halten ihre aktuelle (Lieblings-)Wohnung nur eingeschränkt für altersgerecht, weil sie in einem höheren Stockwerk liegt, kein barrierefreies Bad hat oder zu groß geworden ist. Die Haspa prognostiziert einen Mehrbedarf an Wohnungen bis 2030 von 45.000 bis 50.000 Einheiten: „Interessant für das Verhältnis von Wohnungen zu Haushalten wird sein, ob der demografische Wandel künftig auch zu neuen Wohnformen wie Senioren-WGs führen wird.“
Der Hamburger Wohnungsmangel ist nicht neu – und hat eine Hamburger Geschichte. Ein Kapitel wurde einst in der Hafenstraße geschrieben Damals standen nicht nur Randale und Hausbesetzung auf dem Programm, sondern auch neue alternative Lebensentwürfe und Wohnformen. Eine Idee hat sich bis heute bewahrt – in der Lerchenstraße 37. Hier fand sich zwar keine Gruppe Älterer zusammen, um in einer Wohnung Wand an Wand zu leben, Streit um Abwasch inklusive. Gegenüber der Schilleroper, St. Pauli-Nord, steht das Pantherhaus. Seit 1986 leben hier Jung und Alt in einem Wohn-Projekt, das mehr sein will als nur eine Ansammlung von Räumen irgendwo auf dem Kiez.
Alternatives Wohn-Projekt
Lerchenstraße 37: Das klingt friedlich, harmonisch. Die Lerche ist bekannt für schönen Gesang. Sie steigt hoch in die Lüfte, um laut zu tirilieren und auf sich aufmerksam zu machen. Das Pantherhaus an der Lerchenstraße 37 ist so ein Ort, an dem die Gedanken hoch fliegen. Martina Schmidt, heute junge 63 Jahre, erinnert sich an die Anfänge. „Wir sind aufgebrochen, um den Alten- und Pflegeheimen das ´Fürchten´ zu lehren. Wir haben gegen Pflegeheime gekämpft, weil 6-Bett-Zimmer menschenverachtend sind. Heute hat sich Gott sei Dank viel geändert“. Damals war die Frau aus Berlin Anfang 30, dachte nicht ans eigene Alter, sondern an die Idee von „Alt und Jung unter einem Dach“. „Man kann nicht früh genug über das Alter nachdenken. Die Idee wurde Wirklichkeit. Der damalige Bezirksamtsleiter half, das Haus in St. Pauli von der Hamburger SAGA zu bekommen. Als erstes zogen zwei Paare ein, „paritätisch jung und alt.“ Von den „Urbewohnern“ leben noch drei in der Lerchenstraße. Eine von ihnen ist Martina Schmidt: Sie kam als Studentin, macht heute den Bürodienst und sagt: „Ich will nicht allein leben, aber auch nicht in einer WG“. Also blieb sie im Pantherhaus.
Heute bietet das Haus in acht Wohnungen ein „Klima der Geborgenheit“ für Menschen unterschiedlichen Alters, ganz oben schaut ein 85-jähriger Kapitän auf seine Hafen-Stadt. In einer anderen Wohnung fühlt sich eine junge Familie mit Kind wohl. Man lebt zusammen – und hält nichts vom Klischee, dass die Jungen die Alten betütern. Man will zusammenwohnen – ohne die weltanschauliche Enge der WG-Kommunarden der 60er, 70er und 80er Jahre. Anfangs bedeutete das „Recht auf Anderssein“ auch ein Recht auf Anderswohnen. Das änderte sich. Die Jungen fanden die „Wahlfamilie“ in der WG gut. Die Älteren wollten eher in getrennten Haushalten zusammenleben. Alle wollten Gemeinschaftsräume. Das Resultat steht bis heute: Kein WG, sondern ein Haus mit Gemeinschaftsflächen, aber abgeschlossenen Wohneinheiten.
Die WGs unter jungen Leuten wurden immer mehr zu einem Zweckbündnis Wohnen. Anders im Pantherhaus: Hier lebt die Gemeinschaft zusammen, nicht auf dem Sprung, sondern achtsam und füreinander. Das heißt nicht: Isolation. „Wir unterstützen uns gegenseitig, hier ist jeder für den anderen da, wenn´s darauf ankommt. Wir haben zwar keine festen Treffen, denn wir sind wie eine Wahlfamilie, bei der jeder sein eigener Herr ist“. Man arrangiert sich, man kann sich aufeinander verlassen und jeder ist sein eigener Herr und seine eigene Frau. Und wenn trotzdem mal das Treppenhaus dreckig ist, kommt der Kapitän von oben und regelt alles.
Jung und Alt im Pantherhaus
Dabei ist das Pantherhaus so eigenwillig wie die namensgebende Wildkatze: Mit dem Senioren-Schutzbund Graue Panther haben die Hamburger ebenso wenig am Hut wie mit der Partei “Die Grauen“. „Wir sind überkonfessionell, überparteilich und unabhängig“, sagt Martina Schmidt. Und das kommt nicht von ungefähr. „Uns verbindet nicht nur der Wunsch, auch im Alter zusammenzuleben. Viele von uns haben einen politischen Hintergrund. Wir sind ein politischer Verein.“ Das Wohnprojekt in St. Pauli will damit mehr sein als nur ein lockerer Zusammenschluss von Bewohnern einer Immobilie. Die Bewohner verstehen sich – wie die Lerche – durchaus als gesellschaftlicher Signalgeber. Sie haben eine klare Meinung gegen die Vereinsamung der Singles und vor allem gegen die Luxussanierung von Wohnungen in St. Pauli, im Schanzenviertel oder in St. Georg, damit im Zuge dieser Gentrifizierung Gutverdienende schicke Appartements im einst so schmuddelig-schönen Kiez finden. „Das hat heute Tradition und ist so aktuell wie damals“, sagt Martina Schmidt: „Manche von uns haben in den 80er Jahren in der Hafenstraße ganz vorn gestanden.“ Der eine oder andere Hamburger erinnert sich angesichts der Fassaden in der heute zwar bunten, aber friedlichen Hafenstraße: Damals ging es um Hausbesetzung, um bezahlbaren Wohnraum, um WGs, alternative Wohnformen.
Stadt unterstützt neue Wohnformen
Das ist Geschichte. Alternative Sanierungsträger wie die Stattbau Stadtentwicklungsgesellschaft mbH traten auf den Plan, um über leerstehende Häuser von Wohngruppen Verhandlungen mit der Stadt zu führen und zu sanieren. Die Szene befriedete sich, die aufmüpfigen WGs waren zufrieden. Heute betreut Stattbau mehr als 12 Baugruppen-Projekte, allerdings keine reinen Senioren-
WGs. Das ist Privatsache.
Die städtische Einrichtung ist zuständig für die Entwicklung von Wohn-Pflegeformen (auch WGs) für Menschen, die aufgrund ihres Pflege- oder Assistenzbedarfs keinen eigenen Haushalt mehr führen können und eine neue Wohnform suchen. “Wir unterstützen Initiatoren und Investoren von neuen Wohn-Pflege-Formen. Wir sind aber auch Ansprechpartner für An- und Zugehörige von Menschen mit Pflege- und Assistenzbedarf, um diesen bei der Suche nach einer geeigneten Wohnform zu helfen und wir begleiten Akteure von Wohn-Pflege-Gemeinschaften im Alltag“, sagt Mascha Stubenvoll von der Hamburger Koordinationsstelle für Wohn-Pflege-Gemeinschaften, Stattbau.
Die Hamburger Hartwig-Hesse-Stiftung bietet vergleichbare Wohnformen an: von stationärer, teilstationärer und ambulanter Pflege über Servicewohnen sowie Wohnanlagen bis zu Wohn-Pflege-Gemeinschaften. Sie sind das Zuhause von Senioren, die an Demenz erkrankt sind und Unterstützung im Alltag benötigen.
Wohn-Pflege-WG für Demenzkranke
Mit einer turbulent-unaufgeräumten WG und langhaarigen Kommunarden aus Studentenzeiten haben diese Wohn-Pflege-Gemeinschaften nichts zu tun. Sie sind „eine fürsorgliche Wohnform, die besonders den Wünschen und Vorstellungen von demenziell erkrankten Menschen entspricht und Angehörige bestmöglich einbezieht. Hier ist die Teilhabe am Gemeinschaftsleben ebenso selbstverständlich, wie die Rückzugsmöglichkeit in den privaten Wohnraum“, sagt Klaus Rosenfeld, Pflegedienstleiter. Wer will, kann am Gemeinschaftsleben teilnehmen. Wem nach Ruhe ist, der macht die Tür des eigenen Zimmers einfach hinter sich zu. Wie in einer WG hat jeder Bewohner seinen Rückzugsraum. Der Unterschied: Angehörige haben „das Sagen“, wenn es darum geht, den Alltag zu organisieren. Dazu sind die Bewohner wegen ihrer Demenz nicht mehr in der Lage. Und: Anders als in einer „jungen“ WG, schaut der Pflegedienst vorbei, um den Bewohnern ganz nach der persönlichen Hilfsbedürftigkeit zur Seite zu stehen. Sie kommen ins Haus – tagsüber sind in der Regel mindestens zwei bis drei, nachts ein Mitarbeiter vor Ort.
Und der Preis der Freiheit?
Der ambulante Pflegedienst rechnet wie gehabt danach ab, einen Teil der Kosten übernimmt die Pflegekasse – für die darüber hinaus-
gehenden Kosten kommt gegebenenfalls der Sozialhilfeträger auf. Die Kasse zahlt die Sachleistungen und seit 2017 neu: den Entlastunsgbetrag. Den bekommen alle, bei denen die Pflege im häuslichen Bereich erfolgt. Pflegebedürftige im Pflegegrad 1 können den Entlastungsbetrag auch für Leistungen der ambulanten Pflegedienste im Bereich der Selbstversorgung verwenden. Dazu kommt ein bürokratisches Ungetüm. Der „pauschale Wohngruppenzuschlag nach § 38a Elftes Buch Sozialgesetzbuch XI“. Dahinter verbirgt sich ganz locker die WG-Pauschale.
Sie geht an Menschen, die mit mindestens zwei und höchstens elf anderen in einer ambulant betreuten Wohngruppe in einer gemeinsamen Wohnung leben. Die 214,– sind gedacht für eine Hilfe in der WG, die sich um organisatorische und verwaltende Aufgaben kümmert. „Der Vorteil einer solchen WG liegt auf der Hand. Bewohner können am Alltagsleben teilnehmen, wie sie wollen und können. Wer Kartoffelschälen kann und will, macht das“, sagt Rosenfeld.
Bisher gibt es solche Wohn-Projekte der Hartwig-Hesse-Stiftung in Altona, Hohenfelde, Rissen und in der Brennerstraße von St. Georg. Doch bald wird das einstige Problemviertel weiter proper gemacht. Das „Hartwig Hesse´s Witwen-Stift“ ist ab Juni 2018 Geschichte von St. Georg. Dann ziehen die ersten ins „Hartwig-Hesse-Quartier“, darunter 10 pflegebedürftige Menschen. Hier finden sie, so die Stiftung, eine Seniorenwohnanlage, die dank 90-prozentiger öffentlicher Förderung und 6,20 Mietpreis erschwinglich sein und ins Viertel passen soll. Für kleines Geld gibt´s Großes: Eine Baugemeinschaft für Familien, Servicewohnen, Seniorenwohnungen, Senioren-WG, Kindertagesstätte, Wohn-Pflege-Gemeinschaft, Wohnungen für pflegebedürftige ehemalige Obdachlose.
Mit Freu(n)den alt werden
SeMa im Gespräch mit Andreas Wolf, zuständig für öffentliche Angelegenheiten des Rockerpension e.V.
Die Idee wurde 1996 im Hessischen geboren: Johann, 68, stellte sein Motorrad endgültig ab und ging ins Pflegeheim. Hier fühlt er sich nur wohl, wenn ihn seine Kumpels vom Motorradclub mit dem Trike abholten. Diese „jungen“ fanden, dass Heim und Bike nicht zusammenpassen, auch nicht im Alter. Ulli vom Hawks MC, Bruno vom Bischofsheimer MC und Otti vom Wild Born MC denken seither über eine Rockerpension nach, wo Gleichgesinnte im Alter zusammenleben. Es geht nicht um „Rocker“, sondern um älter gewordene Jungs – vom Angestellten über den Techniker bis zum Betriebswirt, die Spaß am Motorrad haben.
Wie steht es um die Rockerpension?
Zur Zeit sind wir noch auf der Suche nach einer passenden Immobilie. Sie sollte 5-6 Wohneinheiten haben und die Wohneinheit sollte nach Möglichkeit mit Duschbad, Toilette und eventuell einer kleinen Küchenzeile ausgestattet sein. Mit Gemeinschaftsraum, bestenfalls noch die Möglichkeit einer kleinen Werkstatt, in der Motorräder gewartet oder repariert werden und im allerbesten Fall, eine kleine Gaststätte, Bistro oder Ähnliches, in dem sich Ortsbewohner treffen und kennenlernen können.
Wie schwierig ist es, eine Immobilie zu finden? Wie sieht die Finanzierung aus?
Eine passende Immobilie zu finden ist leider nicht so einfach. Zum einen ist ein Objekt zu klein, die Renovierungsarbeiten bzw. Kosten würden unsere finanziellen Möglichkeiten sprengen oder das Objekt ist einfach zu teuer. Im Moment ist halt der Immobilienmarkt völlig überteuert. Die Finanzierung eines Objektes müsste über ein Bankdarlehen organisiert werden. Auch Zuwendungen von Förderern oder Sponsoren müssen ins Auge gefasst werden. Ebenfalls Erbpacht käme in Frage.
Was unterscheidet ein Mehrgenerationen-Haus von der Pension?
Die Vorteile eines konventionellen Mehrgenerationenhauses sind nicht anders als bei der Rockerpension. Der große Unterschied ist der, dass in der Rockerpension das Interesse der Bewohner klar aus ihrem Hobby, dem Motorradfahren, besteht. Somit ist ein gemeinsamer Nenner gegeben.
Junge auf dem Sozius der Alten? Geht das gut im Alltag? Wer spült das Geschirr?
Mit Freu(n)den alt werden (man achte auf die Klammer) bedeutet, dass die Alten unter Gleichgesinnten ihren Lebensabend verbringen können und nicht in einem normalen Altersheim vor sich hin leben. Die alten Hasen können jungen Motorradfahrern aus der Umgegend ihr Wissen und Können beim Motorradschrauben weitergeben. Das Zusammenleben soll wie in einer WG ablaufen. Wer will, beteiligt sich am Tagesgeschehen oder zieht sich zurück in seine Wohnung. Also organisiert sich jeder seinen Alltag wie er möchte.
Warum gibt´s so etwas nicht in Hamburg?
... kann ich nicht beantworten. Sollten sich jedoch Interessenten finden, so können wir sie gerne mit unseren Erfahrungen unterstützen.
Dr. H. Riedel © SeMa
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