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Die Carmen von St. Pauli

Das St. Pauli Theater präsentiert: „Die Carmen von St. Pauli“, mit der Originalmusik von Georges Bizet. Premiere am 14. November 2024 Vorstellungen vom 15. November bis 1. Dezember 2024, Beginn jew. 20 Uhr und 8. bis 19. Januar 2025, Beginn jew. 19.30 Uhr, sonntags um 18 Uhr, Ticket-Hotline: 040/47 11 06 66, st-pauli-theater.de und an allen bekannten Vorverkaufsstellen

(pi) Nach dem großen Erfolg seiner Inszenierung von Brechts Klassiker „Die Dreigroschenoper“ wagt sich das Regie-Duo Peter Jordan und Leonhard Koppelmann an einen weiteren Klassiker: die Geschichte von „Carmen“.

Mit der Originalmusik von Bizet und auf der Basis von Motiven des gleichnamigen Stummfilms von 1928 von Erich Waschneck und Bobby E. Lüthge wird die Geschichte des berühmten Mädchens aus der Zigarettenfabrik in das Milieu des Hamburger Hafens verlegt.

Carmen heißt jetzt Jenny Hummel und ist wie das Original ein Mädchen mit schwierigem Umgang. Auf St. Pauli schwingt sie in einer schummerigen Hafenkneipe das Tanzbein und verdreht den Männern den Kopf, um ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Dazu unterstützt sie eine berüchtigte Schmugglerbande, die „Hamburger Hafenratten“, bei ihren nächtlichen Raubzügen im Hamburger Hafen. Bei einer dieser Aktionen wird sie von einem anständigen Seemann erwischt, der sich von ihrer Schönheit und ihrer Chuzpe betören und sie laufen lässt und damit seinen Job riskiert.

Als sie sich am nächsten Tag wieder treffen, ist das der Anfang einer verhängnisvollen Affäre. Er verliert nicht nur seine Braut, die bei der Heilsarmee arbeitet, sondern auch seinen Job beim einflussreichsten Reeder der Stadt, der aber auch selbst zunehmend in dunkle Geschäfte verwickelt ist.

In diesem neuen Ambiente, in das auch zeitgeschichtliche Bezüge, wie der Aufstieg der Nazis hineinragen, verliert der Stoff, getragen von der traumhaften Musik von Bizet, nichts von seiner wilden Mischung aus Milieuschilderung, Dramatik und schicksalhafter Tragik und wird – ganz ähnlich wie „Cabaret“ – zu einem prallen Sittengemälde am Ende der 20er Jahre. Und ob am Ende die Titelfigur wirklich sterben muss, ist bei Peter Jordan und Leonhard Koppelmann noch nicht entschieden.

Die „Carmen von St. Pauli“ wird gespielt von einem Ensemble aus acht

Schauspielerinnen/Schauspielern, die alle ausgewiesene Sängerinnen und Sänger sind, und einem Ballett-Ensemble, das – wie bei der „Dreigroschenoper“, auch alle kleinen Rollen übernimmt.

An der Spitze: Anneke Schwabe, die „Polly“ der „Dreigroschenoper“ und „Sally“ aus „Cabaret“ als männerverwirrende Frau zwischen dem James-Bond-Darsteller Götz Otto als Reeder „Rasmussen“ und Holger Dexne als bravem Matrosen „Brand“. Daneben Nadja Petri, die „Jenny“ aus der „Dreigroschenoper“, als süchtige Reedersgattin, Stephan Schad als Nachtclub-Besitzer und Victoria Fleer als Maria, die um ihren Mann kämpfende Heilsarmeechefin.

Die Musik von Bizet wird bearbeitet und arrangiert von Matthias Stötzel und Uwe Granitza, dem bewährten Team, das schon die „Dreigroschenoper“ ganz neu zum Klingen gebracht hat.

Mit Projektionen von Meike Fehre und Filmeinspielungen des alten Stummfilms, wird der Abend ein ähnlich rasantes Tempo wie die „Dreigroschenoper“ haben, und das Flair der Zeit wird sicht- und spürbar.

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