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Wenn das Haustier krank ist

Mit über zwölf Millionen Exemplaren sind sie das beliebteste Haustier in Deutschland. Gefolgt von mehr als sieben Millionen Hunden, die nach der Katze an zweiter Stelle auf der Liste der Haustiere stehen, die hierzulande im privaten Haushalt nicht fehlen dürfen. Vor allem ältere Menschen und alleinstehende Frauen und Männer entscheiden sich mit der Zeit bewusst für einen tierischen Begleiter. Was sollen sie aber tun, wenn Mieze oder Wauwi krank werden? Ist eine entsprechende Versicherung sinnvoll? Schließlich können sich Katzen, Hunde oder andere Haustiere nicht äußern, wenn es ihnen nicht so gut geht.

Werden Haustiere krank oder
verletzen sich, dann können hohe Kosten entstehen. Eine entsprechende Kranken- oder OP-Versicherung übernimmt dann die Behandlungskosten für den vierbeinigen Freund.

Foto: Z. Kerkezz/123rf/Barmenia

Bei diesen Anzeichen gehört ein Haustier zum Arzt

Menschen, die „etwas ausbrüten“, zeigen es oft am Verhalten oder an ihrem Aussehen. Genauso wie sein Besitzer blass, schläfrig oder angeschlagen wirken kann, sagt auch die Körpersprache eines Haustieres viel darüber aus, wie es ihm geht. Das sind die gängigsten Anzeichen, bei denen man mit dem Haustier einen Arzt aufsuchen sollte:  

• Verhalten: Leichte Reizbarkeit, oftmals gepaart mit lethargischen Momenten oder grundsätzlicher Unlust an allem, was sie sonst gerne machen. Fressen, rausgehen, spielen – zu nichts haben Hunde, Katzen & Co. so wirklich Lust. Außerdem verhalten sie sich unruhig, ziehen sich zurück oder zeigen eine starke Anhänglichkeit. Das ist vor allem bei älteren Tieren der Fall.
• Verdauung: Erbrechen oder Durchfall – insbesondere bei Katzen oder Hunden tritt eines von beidem oder auch alles zusammen auf. In den meisten Fällen steckt eine harmlose Sache dahinter, wie etwa ein Futter, dass das Tier nicht gut verträgt. Auch die Fütterung am Tisch oder das Aufnehmen von Dingen, die nicht gut bekömmlich sind, können ein Faktor dafür sein, dass Gefressenes erbrochen oder als Durchfall ausgeschieden wird. Tritt blutiger Durchfall auch in Verbindung mit einem geschwollenen Unterleib auf, dann ist eine Vorstellung beim Tierarzt unerlässlich.
• Infektionen: Das Haustier hustet immer wieder? Es atmet lauter als sonst oder klingt dabei heiser oder keuchend? Auch Katzen, Hunde und andere Haustiere können eine infektiöse Erkrankung bekommen und gehören damit zum Arzt. Vorher kann ein Blick auf die Zunge oder auf das Zahnfleisch eine Menge aussagen. Beide sollten von Natur aus rosa/pink sein. Bei einer bläulichen Färbung gilt Vorsicht!
• Reinlichkeit: Vor allem bei Hunden ist ein verändertes Verhalten beim Gassigang oft ein Anzeichen, dass es dem Tier nicht gut geht. Es weist beispielsweise eine erhöhte Dringlichkeit zum Urinieren auf oder hat Probleme beim Absetzen von Kot? Werden Urin oder Kot in der Wohnung statt draußen abgesetzt, dann stimmt häufig etwas mit der Gesundheit nicht.
• Weitere Anzeichen: Beulen oder Verdickungen, die es zuvor noch nicht gegeben hat, oder Veränderungen bei bereits vorhandenen Stellen sind ein Grund, den Tierarzt aufzusuchen. Ebenso wie Beulen oder Bläschen, aus denen eine Flüssigkeit oder sogar Blut austritt, Rötungen der Haut oder häufiges Kratzen. Genauso wie es ein Anzeichen einer Störung sein kann, wenn es ein Körperteil bewusst bewacht oder knurrt oder faucht, sobald man sich einer Stelle bzw. dem Tier nähert.  

Auch für tierische Freunde gibt es Krankenschutz

Hund, Katze aber auch Kleintiere wie Hase, Meerschweinchen oder Vögel gelten oft als vollwertige Familienmitglieder und besonders bei älteren Menschen als Ersatz für einen Partner. Trotzdem sind sie meistens nicht krankenversichert, obwohl das ratsam sein kann: Eine Behandlung, bei der Medikamente oder Operationen sowie eine anschließende Nachsorge notwendig sind, ist häufig teuer. Damit das nicht gleich das Portemonnaie von Frauchen oder Herrchen belastet, gibt es eine Vielzahl von speziellen Versicherungen für die Vierbeiner. Dazu zum Beispiel Michael Groß, Experte für Haustierversicherungen bei der Barmenia: „Für Hunde und Katzen gibt es beispielsweise eine Operationskostenversicherung, die die Kosten einer Operation übernimmt.“ Die Leistungen lassen sich über unterschiedliche Bausteine weiter ausbauen, sodass dann auch die anfallenden Kosten für eine notwendige Physiotherapie und Verhaltenstherapie übernommen werden.

Darauf kommt es bei einer Tier-Versicherung an

Gerade in der aktuellen Situation der Pandemie sollte eine Tier-Krankenversicherung auch telemedizinische Leistungen umfassen. Damit kann der Tierarzt dem Menschen und seinem Schützling via Bildschirm einen stressigen Besuch in der Tierarztpraxis ersparen. Wie bei jeder anderen Versicherung lohnt sich auch hier der Blick aufs Kleingedruckte, etwa wenn die Kosten übernommen werden, falls beim Hund eine Hüftgelenksdysplasie auftritt. Das Gleiche gilt für OP-Diagnostik, chirurgische Eingriffe unter Teilnarkose, Nachbehandlungen und Auslandsaufenthalte. Wer sich generell nur vor höheren Kosten schützen möchte, kann eine Selbstbeteiligung vereinbaren und spart so am Versicherungsbeitrag. Allerdings sollte man als Tierbesitzer bedenken, dass schon ein einziger Eingriff bei Hund oder Katze zwischen 400 und 1000 Euro liegen kann. „Die Entscheidung für oder gegen eine Operation unserer vierbeinigen Freunde sollte unabhängig von finanziellen Überlegungen erfolgen können“, so Michael Groß von der Barmenia. Falls das Haustier mehrfach operiert werden muss, sollte es vonseiten der Versicherung auch hier keine Beschränkung geben. Ebenfalls empfiehlt sich ein integrierter Auslandsschutz, wenn man sich häufiger mal mit dem Haustier auf Reisen begibt.

Ein krankes Tier hat ein Recht auf Versorgung

Ein generelles Recht, zu Hause zu bleiben, wenn der tierische Lebenspartner kränkelt, gibt es übrigens nicht. Das sollten vor allem ältere Menschen beachten, die noch berufstätig sind. In der Praxis sind Hunde, Katzen oder andere Tiere rechtlich keine Familienmitglieder. Dennoch ist ihr Halter dazu verpflichtet, für sein Tier zu sorgen. Ein krankes Tier nicht zum Tierarzt zu bringen oder ihm keine Medikamente oder Behandlung zu geben, weil man verhindert ist, wäre weder verantwortungsbewusst noch mit dem Tierschutz vereinbar. Ein Gespräch mit dem Arbeitgeber ist von daher hilfreich. Dann geht es allen bald wieder besser.     

 

Alexandra Petersen © SeMa/Foto oben: O. Yastremska/123rf/Barmenia

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