Schrift ändern:AAA

Verschiedene Wohnformen im Alter

Ein Gastbeitrag der Helvetic Care AG

Viele ältere Menschen möchten ihren Lebensabend so lange wie möglich selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden verbringen. Dies kann jedoch schwierig werden, wenn Krankheiten, körperliche Beschwerden oder nachlassende geistige Fähigkeiten den Alltag beeinträchtigen. Dann stellt sich die Frage, wie das Wohnen im Alter gestaltet werden kann. Wir haben für Sie einige verschiedene Wohnformen im Alter zusammengestellt.

Selbstständig zu Hause: Die Beliebteste Wohnform im Alter

Alt werden in den eigenen vier Wänden ist der Wunsch vieler Senioren. Wer noch einigermaßen gesund und selbstständig ist, kann sich diesen Wunsch erfüllen.

Um ein altersgerechtes Wohnen zu ermöglichen, sind jedoch oft Umbauten notwendig. Sicherheit und Barrierefreiheit stehen dabei im Vordergrund. Vor allem Räume wie Küche und Bad müssen an die Bedürfnisse älterer Menschen angepasst werden. Auch der Einbau eines Treppenlifts kann sinnvoll sein, so die Schweizer Senioren-Plattform Helvetic Care.

Der Umfang der notwendigen Umbauten hängt von der individuellen Situation der Bewohner ab. Zusätzlich kann die Installation eines Hausnotrufsystems für mehr Sicherheit sorgen, da bei einem Unfall oder Notfall schnell Hilfe herbeigerufen werden kann.

Zuhause leben – Pflege durch Angehörige

Auch bei geringer Pflegebedürftigkeit ist ein Leben zu Hause möglich. Wird ein älterer Mensch pflegebedürftig, übernimmt häufig die Familie die Pflege und Betreuung. Tatsächlich werden 70 Prozent aller Pflegebedürftigen zu Hause versorgt, die meisten von Angehörigen. Um die häusliche Pflege zu erleichtern, bieten Krankenkassen und Pflegedienste spezielle Pflegekurse an, die den Pflegenden die notwendigen Fähigkeiten vermitteln.

Bei Vorliegen einer Pflegestufe erhält der Pflegebedürftige bei häuslicher Pflege durch Angehörige oder ehrenamtliche Helfer das sogenannte Pflegegeld. Mit diesem Geld kann die Unterstützung der pflegenden Angehörigen finanziell honoriert werden.

Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl weiterer ambulanter Dienste, die Angehörigen die häusliche Pflege erleichtern, wie zum Beispiel Haushaltshilfen oder Essen auf Rädern.

Zuhause leben – professionelle Pflege

Wenn die Pflege durch Angehörige nicht ausreicht oder aufgrund äußerer Umstände nicht möglich ist, kann ein Pflegedienst beauftragt werden. Dieser übernimmt professionell die tägliche Pflege des Pflegebedürftigen und kann auch medizinische Aufgaben übernehmen.

Durch die Beauftragung eines Pflegedienstes werden die Angehörigen entlastet und erhalten Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Pflege. Die Kosten für die ambulante Pflege durch einen Pflegedienst werden bei Vorliegen einer Pflegestufe von der Pflegekasse in Form von Pflegesachleistungen übernommen.

Neben ambulanten Pflegediensten gibt es auch die Möglichkeit, eine private Pflegekraft zu engagieren. Diese wird vor allem bei einer 24-Stunden-Betreuung des Pflegebedürftigen, z. B. bei einer Demenzerkrankung, eingesetzt.

Senioren-WG

Bei Wohngemeinschaften (WG) denkt man meist an Studenten, aber auch bei Senioren wird diese Wohnform in den letzten Jahren immer beliebter. In einer Senioren-WG hat jedes Mitglied ein eigenes, individuell eingerichtetes Zimmer oder sogar eine eigene Wohnung. Gemeinsam genutzt werden Räume wie Küche, Bad, Ess- und Wohnzimmer.

Da die Kosten für Strom, Internet und andere Nebenkosten geteilt werden, ist das Wohnen in einer Senioren-WG oft günstiger. Außerdem können sich die Mitglieder gegenseitig unterstützen und sind nicht allein. Eine Sonderform dieser Wohnform ist die Demenz-WG, in der Menschen mit Demenz zusammen mit Pflege- und Betreuungskräften wohnen und leben.
Betreutes Wohnen/Seniorenresidenz/Pflegeheim

Diese Wohnformen im Alter sind durch einen dauerhaften Umzug in eine entsprechende Einrichtung gekennzeichnet. Beim Betreuten Wohnen leben die Senioren in eigenen Wohneinheiten, oft in einer Wohnanlage. Ein Betreuungsdienst kümmert sich um die Bewohner, wobei die größtmögliche Selbstständigkeit im Alltag im Vordergrund steht und gefördert wird.

Seniorenresidenzen zeichnen sich vor allem durch eine gehobene Ausstattung, Komfort und Service aus. Oft bieten diese Einrichtungen zusätzliche Annehmlichkeiten wie ein eigenes Hallenbad oder eine Sauna.

Wenn ältere Menschen schließlich eine umfassende Pflege und Betreuung benötigen, die zu Hause nicht mehr gewährleistet werden kann, ist ein Pflegeheim die Lösung. Neben einer intensiven pflegerischen und medizinischen Betreuung werden den Bewohnern auch Aktivitäten zur Förderung des sozialen Lebens angeboten.

Tages-/Nachtpflege

Wenn eine Betreuung tagsüber nicht möglich ist, z.B. weil die Betreuungsperson berufstätig ist, ist die Tagespflege eine Alternative. Dabei wohnen und schlafen die Senioren weiterhin zu Hause. Ein Fahrdienst holt sie morgens ab und bringt sie in ein Seniorenheim, wo sie an verschiedenen Aktivitäten teilnehmen und gut versorgt werden. Abends bringt der Fahrdienst sie wieder nach Hause.

Für Senioren, deren Tag-Nacht-Rhythmus gestört ist, gibt es die Möglichkeit der Nachtpflege. In diesem Fall verbringen die Seniorinnen und Senioren die Zeit vom Abend bis zum Morgen in einer entsprechenden Einrichtung, wo sie während der Nacht betreut werden.

Fazit

Bei der Wahl der Wohnform im Alter sind immer auch rechtliche und finanzielle Aspekte zu berücksichtigen.

Bei stationären Wohnformen ist darauf zu achten, dass das aktuelle Heimgesetz Anwendung findet. Dieses Gesetz schützt die Heimbewohner und regelt unter anderem Heimverträge, Prüfungen durch die Heimaufsicht und die Mitwirkung des Heimbeirats.

Auch die Finanzierung der Betreuungsform muss gesichert sein. Die Leistungen der Pflegekasse decken oft nicht die gesamten pflegebedingten Kosten. Den Rest muss der Pflegebedürftige selbst tragen. Ist dieser nicht leistungsfähig, sind die Angehörigen in der Pflicht. So können Kinder zur Finanzierung der Pflege ihrer Eltern herangezogen werden (Elternunterhalt). Sind alle finanziellen Mittel erschöpft, kann Sozialhilfe in Form von Hilfe zur Pflege beantragt werden.

Die Wohnformen im Alter haben sich im Laufe der Zeit verändert, Selbstbestimmung und Selbstständigkeit stehen heute im Vordergrund. Senioren können aus einer Vielzahl von Wohnformen die für sie passende auswählen.

Bildquellen:https://unsplash.com/de/fotos

Analyse Cookies

Diese Cookies ermöglichen eine anonyme Analyse über deine Webseiten-Nutzung bei uns auf der Seite

Details >Details ausblenden