„Es muss nicht immer Küste sein“.
Bald locken wieder Tagesausflüge an die See – es gibt lohnende Alternativen!
Selten war die Sehnsucht so groß. Nicht nur die endlose Corona-Schleife, auch das trübe Wetter der vergangenen vier Monate lassen viele Norddeutsche vom unbeschwerten (Kurz)-Urlaub träumen. Der ist hierzulande im Frühling/Sommer fast zwangsweise mit Nord- und Ostsee sowie deren Stränden verbunden. Aber halt: Bei allem Verlangen nach dem kühlenden Nass sollten wir uns auch an die übervollen Autobahnen, die Blechlawinen auf den Parkplätzen von Scharbeutz, Haffkrug (Ostsee) sowie Büsum oder St. Peter-Ording (Nordsee) im Jahr 2021 erinnern, von dem Sylter Massenauflauf ganz zu schweigen. Stundenlange Langeweile im Stau, wegen Überfüllung gesperrte Parkplätze bis zu Polizei-Weisungen, bitte wieder umzudrehen, waren auch Teile der Never-Ending-Summer-Story. Das SeMa hat einige Vorschläge, wo es an den kommenden Wochenenden nicht ganz so voll, aber genauso erholsam sein könnte.
Klar, so ein richtiger Seebär ist man nur, wenn man mit Schippermütze über das Meer bis an den Horizont schauen kann. Aber so weit muss man erst einmal kommen. „Bei uns war im vergangenen Juli an einem Freitag in Bargteheide am Ende eines 40-Kilometer-Staus Schluss“, sagt die 64-jährige Heidi M. aus Hamburg-Jenfeld. Statt Strand und Sonnenöl hieß es für sie und ihren hoch genervten Ehemann auf der A 1 Umkehr und „Traumschiff“ oder „Bergdoktor“ im Wohnzimmer – also TV wie immer. Muss das sein? Nicht unbedingt. Wer auf das Maritime in Hochhkultur verzichten kann, hat Alternativen. Das SeMa hat da als Vorschläge den Großen Plöner See, Waren an der Müritz, das Steinhuder Meer oder auch das Zwischenahner Meer im Blick. Alles von Hamburg aus in maximal rund zwei Stunden erreichbar, sehr attraktiv und vielleicht am Wochenende nicht ganz so voll. Man wird doch wohl hoffen dürfen.
Waren an der Müritz
Ort: Waren (Müritz) ist mit mehr als 21.000 Einwohnern eine Mittelstadt und ein Kurort im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Sie ist Sitz des Amtes Seenlandschaft Waren.
Möglichkeiten: Natur pur, viel Raum, Seenplatte ohne Ende und traumhafte Radwege. Eine wunderbare Gegend zum Abschalten.
Anfahrt/Strecke von Hamburg aus: Über die Autobahn 24 Richtung Berlin bis Dreieck Wittstock/Dosse, dann Richtung Rostock bis zur Abfahrt Waren. Rund 230 Kilometer.
Bahnverbindung: Zwei Umstiege in Bützow und Güstrow sind notwendig.
Infos im Internet: www.waren-mueritz.de
Großer Plöner See
Ort: Der Große Plöner See ist mit gut 28 Qua-dratkilometern der größte See in Schleswig- Holstein und der zehntgrößte See in Deutschland. Er erstreckt sich südwestlich der Stadt Plön, die an seinem Ufer liegt.
Freizeit: Schwimmen, Paddeln, Segeln, Tauchen und jede Menge Wassersport sind in vielen Orten am Großen Plöner See und den angrenzenden Gewässern möglich. Außerdem ist der Plöner See für seine vielen Camping-Möglichkeiten bekannt.
Anfahrt/Strecke von Hamburg aus: Über die A1 oder A7 von Hamburg aus 80 bis 90 Kilometer. Regionalbahnen von HH-Hbf. mit Umstieg in Lübeck oder Kiel.
Infos im Internet: www.holsteinischeschweiz.de
Steinhuder Meer
Ort: Das Steinhuder Meer in Niedersachsen ist mit einer Fläche von 29,1 Quadratkilometern der größte See Nordwestdeutschlands. Der Hauptort am See ist Steinhude, wo auch die Schiffe ablegen.
Möglichkeiten: Radfahren in unbegrenzter Natur, lange Zeit durch Naturschutzgebiete. Auf der einen Seite des Sees ist eine Infrastruktur mit Stränden, Restaurants und Herbergen errichtet worden. Also Strandfeeling mitten in Niedersachsen. Viele Fischrestaurants.
Anfahrt/Strecke von Hamburg aus: Rund 170 Kilometer zunächst A 7, dann ab Kreuz Hannover Richtung A 2, Richtung Dortmund, bis zur Abfahrt Wuns- torf/Steinhuder Meer. Eine Bahnverbindung gibt es nicht, aber vom Hauptbahnhof Hannover fahren in der Saison Shuttle-Busse zum Steinhuder Meer.
Infos im Internet: www.steinhuder-meer.de
Zwischenahner Meer
Ort: Das Zwischenahner Meer ist ein See in der Gemeinde Bad Zwischenahn im Landkreis Ammerland in Niedersachsen. Seine Fläche beträgt nur 5,5 Quadratkilometer. Die Gegend ist für ihre traumhafte Natur mit sehr viel Raum berühmt. Bad Zwischenahn ist für heilsame Kuren bekannt.
Möglichkeiten: Segeln, Surfen, Stand-up-Paddling oder Schwimmen? Das Zwischenahner Meer bietet für Wassersportbegeisterte die idealen Voraussetzungen, auch eine Radrunde um das kleine Meer ist gut zu schaffen (rund elf Kilometer).
Anfahrt/Strecke von Hamburg aus: Rund 220 Kilometer. A1 Hamburg, Bremen, Dortmund bis Anschlussstelle Ahlhorner Heide, dort auf die A29 Richtung Wilhelmshaven/Emden/Leer. In Oldenburg auf die Autobahn A28 in Richtung Emden/Leer. Dann Ausfahrt Nummer 9 Neuenkruge oder Nummer 8 Zwischenahner Meer.
Bahnverbindung: Bad Zwischenahn ist Haltepunkt der Bahnstrecke Bremen-Norddeich Mole, sowohl für Intercity als auch für die Regionalbahn (Regionalexpress). HH-Hbf., dann Umstieg in Bremen.
Infos im Internet: www.bad-zwischenahn-touristik.de
Klaus Karkmann © SeMa
Jetzt den Artikel auf den sozialen Kanälen teilen: