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Nussknacker-Museum

Das Museum der Rekorde – erstes Nussknacker-Museum Europas in Neuhausen im Erzgebirge

Uwe Löschner mit dem ältesten Nussknacker von 1650.

Den Grundstein für das Museum legte 1966 Jürgen Löschner, der Vater des jetzigen Inhabers Uwe Löschner. Anfangs hatten es ihnen die grimmigen Typen angetan, die fast immer als Obrigkeit oder Söldner dargestellt wurden. Inzwischen gibt es in mehreren Ausstellungsräumen Nussknacker aus aller Welt in fast allen Farben, Formen und Materialien. In diesem Museum der Superlative sind viele Raritäten zu bestaunen, von denen man vorher gar nichts ahnte. Einige davon haben es in das „Guinnessbuch der Rekorde“ geschafft. Als weitere Attraktion ist auf dem Hof des Museums die größte Spieldose der Welt zu bestaunen. Diese erklingt in der Zeit zwischen 10 und 17 Uhr zu jeder vollen Stunde. Zu den sich drehenden Figuren wird die Nussknacker-Suite von Tschaikowski gespielt. 60 Kilometer süd- lich von Dresden und 60 Kilometer südöstlich von Chemnitz ist dieses außergewöhnliche Museum Herzensangelegenheit der ganzen Familie. Wir besuchten das Museum für unsere Redaktion und bedanken uns für das Gespräch bei Uwe Löschner.

Herr Löschner, haben Sie einen Lieblingsnussknacker in Ihrer Sammlung?

Nein, wir freuen uns über jeden, der in unser Haus kommt. Es gibt noch viele, die ich gern hätte. Wir kaufen von Händlern, auf Flohmärkten oder von Sammlern.

Das im Museum stehende selbst gebaute Eichhörnchen.

Aus welchen Zeiten sind die ausgestellten Exponate?

Aus vier Jahrhunderten. Aus dem Erzgebirge ist bekannt, dass der erste Nussknacker 1870 von Wilhelm Füchtner in Seiffen hergestellt wurde. Der älteste der hier ausgestellten ist von 1650. Historisch hinterlegt ist, dass es wohl schon 300 vor Christus diese Werkzeuge gab. Sie wurden in einem Grab bei Tarent gefunden.

Vor Ihrem Museum stehen ganz große Nussknacker. Haben Sie diese selbst gebaut?

Ja. Ich bin Maschinenbauer von Beruf und habe diese großen mit Unterstützung selbst bauen können. Der 5,87 m große wird mit Druckluft pneumatisch betrieben. Mit ihm kann man Kokosnüsse knacken. Der größte, der hier im Hof steht, ist über zehn Meter hoch. Die Teile dafür wurden verleimt wie bei einem Fass. Im Museum steht auch das selbst gebaute Eichhörnchen mit einer Größe von 2,65 m Höhe und 4 m Länge. Es wiegt 590 kg und knackt natürlich auch Nüsse.

Nussknacker-Disneyfiguren.

 

In welchen Figuren und Formen stecken diese Werkzeuge zum Nüsseknacken?

In ganz vielen verschiedenen. Abgesehen von den alltäglichen und antiquarischen lassen sich Nüsse knacken mit z. B. Sportlern, Musikern, Märchen- und Comic-Figuren, Königen und Politikern, Fabelwesen, Tieren, auch in vielen dargestellten Berufsgruppen.

Gibt es eine Berufsgruppe, die Sie noch nicht haben und gern hätten?

Ja. Schade, dass es noch keinen Busfahrer und auch keinen Reiseleiter gibt. Wir bekommen auch Besuch von Gruppen, die mit Bussen anreisen. Ihnen würde ich gern den Reiseleiter und Busfahrer zeigen. 

Neben den vielen Nussknackern steht auch noch eine ganz besondere Attraktion bei Ihnen im Hof, die weltgrößte Spieluhr. War diese und deren Bau dafür auch Ihre Idee?

Der größte Nussknacker
misst 10,1 m.

Ja. Nach dem 1816 geschriebenen Märchen vom Nussknacker und Mausekönig von E. T. A. Hoffmann drehen sich die von 1,55 m bis 2,10 m großen Figuren auf dem im Durchmesser 4,55 m großen Teller. Es sind diese fünf: Clara, Mäusekönig, Drosselmeier, der Spielzeugsoldat und der Nussknacker, der der Prinz ist. Jede Figur wiegt zwischen 75 und 100 kg. Es erklingt auch jede Stunde die Melodie der Nussknacker-Suite von Tschaikowski.

 

Infos zu Uwe Löschners Nussknackermuseum:
Bahnhofstraße 20–24 in 09544 Neuhausen,
Telefon 037361/41 61, www.nussknackermuseum.de

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10 – 17 Uhr,
Samstag, Sonntag und Feiertage 10 – 16 Uhr

 

Text + Fotos Marion Schröder © SeMa

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