Wirkminderung durch falsche Anwendung
Schilddrüsenhormone: Die richtige Einnahme zählt
Schilddrüsenhormone gehören mit zu den am meisten verschriebenen Arzneimitteln in Deutschland. Sie kommen beispielsweise bei einer Schilddrüsenunterfunktion oder einer bestimmten Form des Kropfes zum Einsatz. Wenn die folgenden Hinweise zur Einnahme beachtet werden, können die Präparate ihre optimale Wirkung erzielen.
Schilddrüsenpräparate auf nüchternen Magen einnehmen
Rund 30 Minuten vor dem Frühstück und somit auf nüchternen Magen ist die richtige Einnahmezeit für die Schilddrüsenhormone. Ein leerer Magen hilft, die Wirkung am besten zu entfalten. Das Präparat wandert so schnell in den Dünndarm und von dort aus ins Blut. Im Blut angekommen, haben die folgenden Mahlzeiten keinen Einfluss mehr auf die Wirkung. Kommen die Schilddrüsenhormone bereits vorher mit den Bestandteilen anderer Nahrungsmittel in Berührung, kann dies die Wirksamkeit erheblich reduzieren. Dies gilt vor allem für die gemeinsame Einnahme mit Kalzium, das in Käse und anderen Milchprodukten enthalten ist.
Aus diesem Grund sollte auch darauf geachtet werden, Schilddrüsenpräparate ausschließlich mit Leitungswasser einzunehmen. Kaffee, Tee, Mineralwasser oder Fruchtsäfte können die Wirksamkeit der Medikamente negativ beeinflussen.
Werden Mineralstoffe in Form von Arzneimitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln (z. B. Multivitaminpräparate, Kalzium- oder Eisentabletten) eingenommen, sollte dies zwei Stunden nach dem Schilddrüsenhormon erfolgen.
Nicht nur Mineralstoffe können die Wirkung von Schilddrüsenpräparaten mindern. Auch eine sojahaltige Ernährung kann zu einer Wirkverringerung führen. Daher ist es für die betroffenen Patienten besonders wichtig, ihren Arzt darauf aufmerksam zu machen. Oft ist dann eine engmaschige Überwachung des Hormonspiegels vonnöten, um die Dosierung der Medikamente anzupassen. Auch der Verzehr von sojahaltige Nahrungsergänzungsmittel sollte mit einem Arzt von vornherein abgesprochen werden, da auch diese unter Umständen eine Wirkminderung bewirken können.
Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker halten Chronisch kranke Patienten sollten unbedingt Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker halten, bevor sie mit der Einnahme von Schilddrüsenpräparaten beginnen. Mögliche Wechselwirkungen können nicht nur eine Wirkminderung, sondern im umgekehrten Falle auch eine Verstärkung des jeweiligen Präparates zur Folge haben. So vermindern Schilddrüsenhormone beispielsweise die Wirkung von Diabetestabletten, aber verstärken die Wirkung von Blutverdünnern.
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