Schlafstörungen nach der Zeitumstellung
Warum Schlafmittel nicht dauerhaft eingenommen werden sollten.
Die Umstellung von der Sommer- zur Winterzeit erzeugt bei vielen Menschen nicht nur Wehmut, weil die langen Tage nun vorerst vorbei sind, sondern führt in einigen Fällen auch zu Schlaflosigkeit. Jeder kennt das bleierne Gefühl, mit dem der nächste Tag gemeistert werden muss. Ein oder zwei unruhige oder schlaflose Nächte stellen für die meisten Menschen in der Regel kein Problem dar. Treten die Schlafstörungen allerdings länger auf, greifen viele gern zu Schlafmitteln, und das kann gefährlich werden, erklärt die Apothekerkammer Hamburg.
Problematisch ist die Einnahme von Arzneimitteln gegen Schlafstörungen vor allem, wenn sie über einen längeren Zeitraum erfolgt. Betroffene haben dann oft Probleme, konzentriert zu arbeiten oder am Straßenverkehr teilzunehmen. Denn der mit Schlafmitteln erzeugte Schlaf ist nicht mit der natürlichen Nachtruhe vergleichbar. Während ein natürlicher Schlaf den Körper erholt, fühlen sich Betroffene durch den medikamentös herbeigeführten Schlaf häufig weniger ausgeruht und leistungsfähig.
Viele Präparate haben eine lange Wirkdauer, was dazu führt, dass Patienten am nächsten Tag müde und schwerfällig auf ihre Umgebung reagieren, das Reaktionsvermögen ist deutlich eingeschränkt. Dies gilt insbesondere dann, wenn auch noch Alkohol mit im Spiel ist.
Ferner kann die regelmäßige Einnahme sowohl frei verkäuflicher als auch rezeptpflichtiger Präparate über einen längeren Zeitraum zu Abhängigkeit führen. Nach dem Absetzen der Medikamente tritt als Folge der Abhängigkeit eine erneute Schlaflosigkeit auf. Um besser schlafen zu können, erhöht der Patient die Dosis des Schlafmittels. Diese gefährliche Spirale kann dann nur mit einer langen Phase ohne Schlafmittel durchbrochen werden.
Um Schlaflosigkeit effektiv zu bekämpfen, sollten zunächst einmal die Gründe ermittelt werden. Diese können vielfältig sein. Zu den am häufigsten auftretenden Ursachen gehören Dauerstress, Lärm, Krankheiten oder die sogenannte chronische Erschöpfung, auch Burn-out genannt. Ebenso können eine ungesunde Ernährung, mangelnde Bewegung, unregelmäßige Schlafenszeiten oder der Genuss von Alkohol und Kaffee zu Schlaflosigkeit führen. Ältere Menschen klagen oft über Muskelschmerzen oder rheumatische Beschwerden, die ihnen den Schlaf rauben. In diesem Fall empfehlen Experten eine Schmerztherapie.
Auch Schilddrüsenerkrankungen oder Wechseljahresbeschwerden können zu durchwachten Nächten führen. Weitere mögliche Ursachen sind Depressionen, Herzkrankheiten, hoher Blutdruck oder Krankheiten, die mit Atembeschwerden einhergehen.
Beim Apotheker vor Ort finden Betroffene jederzeit Rat und Hilfe. Zu einem Beratungsgespräch in der Apotheke sollten Patienten alle von ihnen eingenommenen Medikamente mitbringen. So können Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln vermieden werden, und es lässt sich klären, ob die bereits verwendeten Präparate unter Umständen schlafstörende Substanzen enthalten.
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