Husten, Schnupfen, Heiserkeit
Jetzt geht es wieder los: Die Nase läuft und der Hals kratzt. Die Viren greifen um sich und machen uns krank. Viele Faktoren tragen dazu bei, dass es nun wieder mehr Erkältungs- und Grippekranke gibt. Erkältung kommt zwar nicht unmittelbar von Kälte, aber die Immunabwehr läuft in der Nase bei kalten Temperaturen nicht so gut, sodass sie die Viren nicht nachhaltig bekämpfen kann. Die Krankheitserreger können leichter eindringen und sich vermehren. Zusätzlich macht die Heizungsluft unsere Schleimhäute trocken und damit anfälliger für Erreger.
Ob es sich um eine Erkältung bzw. einen grippalen Infekt oder eine echte Grippe handelt, kann Ihnen am besten Ihr Hausarzt sagen und entsprechende Medikamente verschreiben. Wenn es nicht zu Komplikationen kommt, stimmt bei einer einfachen Erkältung in der Regel der Spruch: Mit Medizin dauert es sieben Tag, ohne eine Woche.
Grippe oder Erkältung
Bei einer Grippe handelt es sich um eine bestimmte Art von Virus, bei einer Erkältung können über 100 verschiedene Erreger Auslöser für eine Erkrankung sein.
Einige Krankheitsanzeichen wie beispielsweise Husten können durchaus ähnlich sein. Beim typischen Verlauf unterscheiden sie sich aber anhand einiger Merkmale. So tritt eine Grippe meist innerhalb weniger Stunden auf und wird von hohem Fieber begleitet. Dazu kommen Kopf- und Gliederschmerzen. Eine Erkältung entwickelt sich oft Schritt für Schritt: Erst kratzt der Hals, dann läuft die Nase, und der Husten folgt am Ende der Erkrankung.
Grippeschutzimpfung
Die Grippe – von Fachleuten Influenza genannt – ist im Gegensatz zu einer Erkältung eine schwere Erkrankung, an der jedes Jahr viele Menschen sterben, weil es zu Komplikationen wie Lungenentzündung kommen kann. Deswegen empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die Impfung für sogenannte Risikogruppen. Dazu gehören Menschen, die älter als 60 Jahre sind, Bewohner/-innen von Alten- und Pflegeheimen und Schwangere. Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die bestimmte chronische Krankheiten wie Diabetes, Asthma oder Herzleiden haben, gehören ebenso dazu. Auch wer eine angeborene oder erworbene Immunschwäche hat, sollte sich impfen lassen. Wer im Krankenhaus oder im Altersheim arbeitet oder einen Beruf ausübt, bei dem er viel mit anderen Menschen zu tun hat, dem wird ebenfalls eine Immunisierung empfohlen. Wer mit einem Risikopatienten zusammenlebt beziehungsweise sich um ihn kümmert gehört auch in die Gruppe derer, die sich impfen lassen sollte.
Für die Impfung gegen die saisonale Influenza 2018/2019 empfiehlt die STIKO den Einsatz von Vierfachimpfstoffen.
In einigen Fällen kann man auch trotz einer Impfung an Grippe erkranken. Das ist der Fall, wenn der Grippeimpfstoff nicht zu den Viren passt, die im Umlauf sind, oder man sich bereits vor der Impfung beziehungsweise innerhalb der 14 Tage bis zum vollen Wirkeintritt der Impfung mit Grippe infiziert hat. Dies sollte aber kein Argument sein, auf eine Impfung zu verzichten.
Wenn es doch passiert
Wenn Sie die Erkältung oder Grippe trotz aller Vorsichtsmaßnahmen erwischt hat, gibt es ein paar Hausmittel, auf die Sie unterstützend zurückgreifen können. Ein Dampfbad mit Salzwasser hilft bei Schnupfen, den Schleim zu lösen. Gurgeln mit Salzwasser ist angenehm gegen Halsschmerzen. Eine heiße Zitrone mit Honig lindert das Kratzen im Hals. Auch ein Kartoffelwickel kann helfen: Dazu nehmen Sie mehrere gekochte Kartoffeln und drücken diese noch warm auf ein Küchenhandtuch. Schlagen Sie den Brei so ein, dass nichts heraus fallen kann, und wickeln Sie sich das Tuch um den Hals. Der Wickel bleibt so lange am Hals, bis die Kartoffeln vollständig abgekühlt sind.
Selbst hergestellter Zwiebelsaft ist bei Husten eine gute Alternative zu schleimlösenden Medikamenten und Hustenstillern. Der Saft ist keimtötend und soll die Abwehr steigern. Nehmen Sie eine mittelgroße Zwiebel und hacken diese klein. Geben Sie die Würfel in einen Becher und übergießen Sie sie mit einem gehäuften Teelöffel Honig und mischen diesen unter. Den Becher abdecken. Nach ein paar Stunden hat der Honig den Saft aus der Zwiebel gezogen. Nehmen Sie im Laufe des Tages mehrmals einen halben Teelöffel davon ein.
Gesund essen
Hühnersuppe mit viel Gemüse galt schon zu Großmutters Zeiten als ideales Mittel bei Erkältungen. Wissenschaftler der University of Nebraska Medical Center in Omaha (USA) zeigten in einem Laborversuch, dass Hühnersuppe entzündungshemmend wirkt und damit die Symptome eines Atemwegsinfektes abmildern kann. Hühnersuppe blockiert im Körper bestimmte weiße Blutkörperchen, die Neutrophilen. Außerdem steckt der Eiweißstoff Cystein in der Suppe. Dieser wirkt entzündungshemmend und abschwellend auf die Schleimhäute. Eine heiße Suppe fördert zudem die Durchblutung, macht ein warmes Gefühl, und der heiße Dampf löst den Schleim aus den oberen Atemwegen.
Während einer Erkältung bilden sich freie Radikale im Rahmen der Immunabwehr. Vitamin C wirkt antioxidativ und fängt sogenannte freie Radikale ab und macht sie unschädlich. Zitrusfrüchte, Kohl und Paprika sind gute Lieferanten des Vitamins. Neben Vitamin C spielen weitere Vitamine für das Abwehrsystem eine Rolle. Dazu gehören die Vitamine A, D und E sowie B-Vitamine. Ebenfalls wichtig für die Abwehrkräfte ist das Spurenelement Zink, da es so wie Vitamin C als Radikalfänger wirkt. Darüber hinaus ist das Spurenelement Bestandteil von mehr als 200 Enzymen und somit an zahlreichen Stoffwechselprozessen beteiligt. Es findet sich vermehrt in rotem Fleisch und Geflügel. Aber auch Hülsenfrüchte, Schellfisch, Bohnen, Nüsse, grüner Tee, Weizenkeime und Käse sind gute Zinklieferanten.
Wenn Sie kein Fieber haben, ist ein kurzer Spaziergang gut für die Atemwege. Danach sollte es aber wieder aufs Sofa gehen. Der Körper hat genug mit dem Kampf gegen die Viren zu tun. Lassen Sie ihm die Zeit und gönnen Sie sich ein paar Tage Ruhe.
Hühnersuppe
Zutaten:
1 mittelgroßes Bio-Suppenhuhn
1 bis 2 Bund Suppengemüse (je nachdem, wie viel Gemüse in der Brühe gewünscht ist)
Salz
1 Messerspitze Ingwerpulver
Zubereitung:
Das Huhn in einen großen Topf mit zwei Liter kaltem Wasser legen. Das Wasser zum Kochen bringen, und das Huhn eine Stunde bei geringer Hitze leicht köcheln lassen.
Das Huhn herausnehmen und die entstandene Brühe durch ein Sieb in einen Topf gießen.
Das Suppengemüse waschen, putzen und zerkleinern. Das Gemüse in der Brühe 20 Minuten garen. In der Zeit das Fleisch von den Knochen lösen und kleinschneiden. Das Hühnerfleisch zur Suppe hinzugeben. Die Suppe zum Schluss mit Salz und Ingwer abschmecken.
Zum Sattmachen können Nudeln oder Reis zur Suppe gekocht und bei Bedarf portionsweise auf den Tellern verteilt werden.
S. Rosbiegal © SeMa
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