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Die wichtigsten Auslöser: das Kopfschmerz-ABC

Kennen Sie das? Ein unangenehmes Pochen und Stechen, Ziehen oder Drücken in der Kopfregion, das den Tag überschattet. Über 70 Prozent der Deutschen leiden mindestens einmal im Jahr unter Kopfweh. Betroffen sind allgemein häufiger Frauen als Männer. Meist ist Kopfschmerz zwar unangenehm, aber ungefährlich. Doch es ist wichtig zu wissen, dass nicht jeder Kopfschmerz gleich ist. Bestimmte Patientengruppen sollten daher in Absprache mit dem Apotheker das passende Medikament aussuchen, rät die Apothekerkammer Hamburg.

Arten von Kopfschmerz

Es gibt etwa 200 bekannte Kopfschmerzarten mit teilweise sehr unterschiedlichen Symptomen. In etwa 90 Prozent der Fälle handelt es sich um einen sogenannten Spannungskopfschmerz. Dieser tritt oft beidseitig drückend und ziehend auf. In vielen Fällen wird er von einer angespannten Kopf- und Nackenmuskulatur begleitet. Ebenfalls sehr bekannt ist die Migräne, zumeist ein einseitiges Pulsieren oder Pochen oberhalb von Nase und Augen. Auch eine Licht- und Lärmempfindlichkeit kann dazugehören. Seltener und sehr schmerzhaft ist der Clusterkopfschmerz. Er tritt als einseitig bohrend-brennender Schmerz mit Tränenfluss und verstopfter Nase auf.

Gängige Ursachen

So vielseitig wie die Arten sind auch die Ursachen von Kopfschmerz. Neben Schlafmangel, einer Diät oder ungeeigneter Brillengläser kann beispielsweise ein grippaler Infekt dahinterstecken. Auch mangelnde Bewegung oder einseitige Bewegungsabläufe können zu Kopfschmerz führen. Ein weiterer bekannter Auslöser: der häufige Konsum von Tabak, Alkohol & Co. Was viele nicht wissen: Auch Kopfschmerz- oder Migränemedikamente selbst können Kopfschmerzen auslösen, wenn sie mehr als zehn Tage lang eingenommen werden.

Selbstmedikation

Viele Betroffene kennen „ihren“ Kopfschmerz und greifen ohne Arztbesuch direkt zum Schmerzmittel. Besonders geeignet sind bis zu dreimal täglich Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen und Paracetamol in maximaler Einzeldosierung. Prinzipiell gilt dieselbe Medikation für Migränepatienten. Helfen die Schmerzmittel aber nicht und liegt eine eindeutige ärztliche Migränediagnose vor, können auch verschreibungsfreie Triptane eingenommen werden. Wichtig ist, sich von vornherein an die richtige Dosierung zu halten. Wer erst mal nur probiert, muss nachdosieren und nimmt im Endergebnis mehr Schmerzmittel ein. Auch sollten die Tabletten gleich bei den ersten Anzeichen eines bekannten Kopfschmerzes genommen werden.

Vorbeugung und Hausmittel

Neben der Einnahme von Medikamenten sind etwa vorbeugende Maßnahmen oder Hausmittel eine gute Idee. Zur Prophylaxe gehören beispielsweise regelmäßige Bewegung an der frischen Luft und ausreichendes Trinken. Auch Ausdauersportarten wie Walking, Spaziergänge und Schwimmen oder Entspannungsübungen unterstützen die Vorbeugung. Kommt es dennoch zum Kopfschmerz, haben sich verschiedene Hausmittel bewährt. So entspannt ein kühler Waschlappen auf der Stirn oder Pfefferminzöl, das auf Schläfen und Stirn getröpfelt wird. Kaffee verstärkt durch das enthaltene Koffein die Wirkung von ASS, Ibuprofen oder Paracetamol.

Warnzeichen

Für bestimmte Patientengruppen gilt: Vorsicht bei der Selbstmedikation. Beispielsweise sollten Patienten mit Bluthochdruck oder chronischen Erkrankungen Schmerzmittel nur in Absprache mit ihrem Arzt einnehmen. Auch Mi-gränepatienten, die verschreibungsfreie Triptane einnehmen, sollten sich zuvor in der Apotheke beraten lassen. Senioren leiden übrigens deutlich häufiger als jüngere Menschen an sekundären Kopfschmerzen. Das heißt, der Kopfschmerz ist ein reines Symptom einer gefährlicheren Grunderkrankung. Betroffene und Angehörige sollten hellhörig werden, wenn der Kopfschmerz in unüblicher Intensität oder besonders lange auftritt, die Behandlung nicht anspricht oder es zu Lähmungserscheinungen kommt. Wer unsicher ist, kann sich auch vertrauensvoll an die kompetenten Heilberufler in der Apotheke vor Ort wenden.

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