Das sollten Patienten über ihre Medikamente wissen
Sicher im Sommer transportieren! Arzneimittel in der Apotheke holen, im Auto zwischenlagern und dann den (Wochen-)Einkauf erledigen? Im Sommer ist das keine gute Idee. Wird es draußen warm, steigen die Temperaturen im geparkten Auto fix auf 70 Grad Celsius an – für die empfindlichen Arzneimittel schnell zu viel. Denn die richtige Aufbewahrungstemperatur auch während des Transports ist für Medikamente entscheidend. Eine falsche Lagerung kann zum Verlust ihrer Wirksamkeit, zur Entwicklung schädlicher Abbauprodukte oder zu Verfärbungen führen. Salben, Gele oder Zäpfchen können flüssig werden. Damit die hohe Qualität der Medikamente geschützt wird, sollten Patientinnen und Patienten in den Sommermonaten erst einkaufen und am Schluss den Gang in die Apotheke machen, rät die Apothekerkammer Hamburg.
Hitzeschäden: von außen oft unsichtbar
Sind Medikamente der Sonne oder Wärme zu lange ausgesetzt, können sie Schaden nehmen. Das können Veränderungen bei der Farbe oder Form sein, aber auch Risse im Überzug von Dragees oder Geruchsveränderungen bei Tabletten sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Arzneien wie Zäpfchen können bei zu großer Hitze schmelzen, dadurch verteilt sich der Wirkstoff ungleichmäßig. Sind bei flüssigen Medikamenten Ausflockungen oder Eintrübungen sichtbar, müssen diese entsorgt werden. Dies gilt insbesondere bei Arzneimitteln zur Injektion. Achtung: Es gibt auch nicht direkt erkennbare Veränderungen, die nur durch eine Untersuchung im Labor nachweisbar sind. Wer unsicher ist, ob das Medikament Schaden genommen hat, sollte sich in der Apotheke vor Ort beraten lassen. Im Zweifelsfall gilt: lieber entsorgen als einnehmen.
Kühlkette beachten
Die meisten Arzneimittel sollen unter 25 Grad Celsius aufbewahrt und transportiert werden. Eine kurzzeitige Überschreitung der Temperatur ist in der Regel unbedenklich, sollte aber so kurz wie möglich sein. Es gibt allerdings auch Medikamente, die bei einer festgelegten Temperatur aufbewahrt werden müssen. Diese Präparate tragen einen entsprechenden Vermerk auf der Verpackung. Hier muss die angegebene Temperatur sowohl beim Transport als auch bei der Aufbewahrung unbedingt gewährleistet sein. Das gilt insbesondere für Arzneimittel, die in einer lückenlosen Kühlkette verbleiben und kontinuierlich zwischen zwei und acht Grad Celsius gelagert werden müssen. Für den Weg nach Hause leistet im Sommer eine kleine Kühltasche mit Kühlakkus gute Dienste. In direkten Kontakt mit den Akkus sollten die Medikamente nicht kommen. Tipp: Akkus einfach in ein Küchenhandtuch wickeln. Zu Hause sind die kühlpflichtigen Arzneien gut im Gemüsefach aufgehoben, hier herrscht normalerweise eine konstante Temperatur zwischen zwei und acht Grad Celsius. Von der Lagerung in der Kühlschranktür ist abzuraten, da die Temperaturen dort oft schwanken. Wichtig: Das im Kühlschrank gelagerte Medikament darf nicht in Kontakt mit der hinteren Kühlschrankwand kommen, da es sonst einfrieren könnte.
Umverpackung nicht wegwerfen
Der Großteil der Arzneimittel kann bei Zimmertemperaturen von 15 bis 25 Grad Celsius gelagert werden – ideal ist ein trockener, lichtgeschützter Platz wie das Schlafzimmer. Ins Badezimmer gehören Medikamente übrigens nicht, denn das feucht-warme Klima kann sich negativ auf die Arzneien auswirken. Ein Tipp gilt für alle Medikamente: Die Umverpackung dient als wichtiger Lichtschutz, sie sollte nicht weggeworfen werden.
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