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Beweglich bleiben mit künstlichem Kniegelenk

(pi) Allein in Deutschland werden jährlich rund 150.000 künstliche Kniegelenke eingesetzt. Aufgrund der ständigen Weiterentwicklung von Knieprothesen sind die Mediziner immer besser in der Lage, Patienten bei fortgeschrittenen Gelenkveränderungen mit passgenauen Implantaten zu helfen.

Treppen steigen, Schnürsenkel binden oder Fenster putzen – mit gesunden Gelenken ist das kein Problem. Fangen Gelenke aber an zu schmerzen und geraten ins Stocken, schränkt das ein: Arbeiten im Alltag fallen schwerer oder gehen gar nicht mehr. Eine der häufigsten Ursachen für Schmerzen in den Gelenken ist der Gelenkverschleiß, die Arthrose. Eine Arthrose entsteht, wenn der Gelenkknorpel überbelastet und abnutzt, bis irgendwann sogar Knochen auf Knochen reiben kann. Grundsätzlich kann jedes Gelenk von Arthrose betroffen sein. Von den großen Gelenken am häufigsten erkranken jedoch die gewichtsbelasteten Gelenke, also das Hüft- und das Kniegelenk.

„Meist werden künstliche Knie- oder Hüftgelenke eingesetzt, weil die Arthrose so weit fortgeschritten ist, dass dieses die einzige Möglichkeit für ein schmerzfreies Leben ist. Denn der Gelenkknorpel heilt – im Unterschied zum Knochen – nicht. Es kann lediglich durch eine Arthroskopie ein minderwertiger, nicht so belastbarer Ersatzknorpel induziert werde“, so Dr. Peter Stangenberg, Oberarzt an der ENDO-Klinik, einer Spezialklinik für Endoprothetik und

Wirbelsäulenchirurgie. Für die Behandlung von verschleiß- oder unfallbedingten Knieproblemen können die Orthopäden heute auf ein breites Spektrum von Prothesen in verschiedenen Größen und Formen zurückgreifen. So können sie immer genauer auf die individuellen anatomischen Verhältnisse eingehen. Kniegelenke können dabei teilweise oder vollständig ersetzt werden.
Der erfahrene Mediziner weist daraufhin, dass Patienten unbedingt darauf achten sollten, von besonders erfahrenen Operateuren betreut zu werden. Es ist nachgewiesen, dass viel Erfahrung im Sinne einer Spezialisierung die Behandlungsergebnisse erheblich verbessert, denn die Qualität von Kniegelenk- und Hüftendoprothesen-Operationen hängt in besonderem Maße von der Anzahl der durchgeführten Operationen ab.

Dr. Peter Stangenberg, der die Operation selbst mehrere Male pro Woche durchführt, erklärt: „Beim Kniegelenk ersetzen wir die abgenutzten oder zerstörten Knorpel- und Knochenanteile meist durch Metallteile am Oberschenkel und Unterschenkel, dazwischen setzen wir einen Kunststoff als Gleitlager ein. Diese Kombination ist im Vergleich zu anderen Möglichkeiten nach unseren Erfahrungen ideal.“

Teilweiser Gelenkersatz erfolgt durch eine sogenannte Schlittenprothese. Hier wird nur der kaputte Anteil des Gelenkes mithilfe einer Teilprothese ersetzt. Beim kompletten Gelenkersatz, der sogenannten Totalendoprothese, werden alle Gelenkstrukturen erneuert. Bei Patienten, die eine Allergie haben, werden Materialien verwendet, die keine entsprechende allergische Reaktion auslösen können.

„Die künstlichen Kniegelenke sind inzwischen so weit entwickelt, dass mehr als 80 Prozent der Patienten nach 20 Jahren noch das erste Kunstgelenk haben“, sagt Dr. Peter Stangenberg. Allerdings hängt die „Standzeit“, also die Haltbarkeit der Kunstgelenke, auch davon ab, was die Patienten ihnen zumuten. Patienten, die Sport treiben, der die Gelenke extrem belastet, nutzen sie schneller ab. Starkes Übergewicht fordert die Prothesen ebenfalls. Aber die Standzeit ist nicht alles. „Wichtig ist auch, dass wir sehr differenziert auf die heutigen Patienten eingehen. Wir haben viele verschiedene Patienten mit unterschiedlichen Ansprüchen, die wir erfüllen möchten, soweit wie möglich“, so der erfahrene Orthopäde. „Und wenn es zu einer Wechseloperation kommt, sind wir mit modernen Materialien und Implantaten in der Lage, sehr flexibel auf die jeweiligen Gegebenheiten zu reagieren und den Patienten eine neue Prothese einzusetzen, die dauerhaft hält und den Patienten wieder ihre Mobilität zurückgibt.“

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