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Sturzprophylaxe

Sicher im Alter durch Kopf- und Augentraining! (pi) Stürze treten mit zunehmendem Alter häufiger auf, nicht selten mit gravierenden Folgen. Neurotraining kann das Risiko zu stürzen deutlich minimieren, indem es die sensorischen Fähigkeiten der Betroffenen schult. Die Gründe, warum gerade ältere Menschen öfter hinfallen, sind vielfältig: Schwindel, Balancestörungen, eine eingeschränkte Mobilität und Körperwahrnehmung führen zu Unsicherheit. Wer schlecht fühlt, insbesondere mit den Fußsohlen, sieht oder hört, hat es schwerer, sich im Raum zu orientieren. Zudem lassen Muskelkraft und Reaktionsvermögen im Alter nach. In klassischen Programmen zur Sturzprophylaxe lernen Senioren mithilfe von Kraft- und Stabilitätsübungen auf gefährliche Situationen besser zu regieren: etwa schneller Halt zu finden oder Stürze abzufedern.

Klare Signale ans Gehirn

Doch wie wäre es, wenn sich Sturzsituationen bereits im Vorfeld vermeiden ließen? Ein hilfreicher Weg ist das Neurotraining. Ausgangspunkt dieser Übungsmethode ist der menschliche Wahrnehmungsapparat: Für jede Bewegung, die wir ausführen, benötigt das Gehirn sensorische Informationen aus den drei bewegungssteuernden Systemen Augen (visuelles System), Gleichgewicht (vestibuläres System) und Eigenwahrnehmung im Raum (propriozeptives System).

Je klarer und hochwertiger die Informationen aus diesen Systemen sind, desto verlässlicher können wir uns bewegen. Sind die Signale fehlerhaft, etwa durch ein vermindertes Tiefen- oder Kontrastsehen, oder zu schwach, etwa durch ausbleibenden Gebrauch, leidet die Bewegungssicherheit. Das ist vergleichbar mit einem Navigationssystem im Auto, das den Fahrer nur fehlerfrei ans Ziel bringt, wenn es vollständige und zuverlässige Daten erhält.

Übungen für mehr Sicherheit

Aufgabe des neurozentrierten Trainings ist es, die individuellen Schwachstellen im System zu finden und gezielt zu aktivieren. Das gelingt schon mit einfachen, unscheinbaren Übungen für Augen und Gleichgewichtssinn. Dabei helfen spezielle Neuro-Tools wie Vision Sticks oder Sehtafeln, etwa aus dem Portfolio der Ludwig Artzt GmbH.

1 Augenarbeit: Orientierung im Raum

Vision Stick im Abstand von 30 bis 40 Zentimetern mittig vor das Gesicht führen. Kopf gerade halten und einen Buchstaben auf dem Stick fixieren. Nun den Stab langsam im Raum bewegen (oben, unten, links und rechts, im Kreis) und nur mit den Augen folgen. Dabei versuchen, den Buchstaben während der gesamten Übung scharf zu sehen.

2 Drehstuhl: Gleichgewicht verbessern

Vision Stick mit ausgestrecktem Arm auf Augenhöhe halten und einen Buchstaben fixieren. Jetzt mit dem Drehstuhl langsam um die eigene Achse drehen, dabei fixieren die Augen permanent den Buchstaben. Übung 1 bis 2 Mal je Richtung wiederholen. Zum Einstieg kann die Übung auch ohne den Stick durchgeführt werden.

3 Buckelpiste: klar sehen, auch in Bewegung

Pfeile Sehtafel an die Wand hängen. Wandabstand so wählen, dass die Pfeile noch klar erkennbar sind. Gewicht auf die Fußballen verlagern und schnell auf und ab wippen. Sind die Pfeilrichtungen noch klar erkennbar? Hierzu die Richtungen laut aufsagen.

Trainingshinweis

Dauer: Zehn Minuten täglich, am besten mehrmals über den Tag verteilt
Intensität: Übungseinheiten langsam steigern und Pausen einhalten
Durchführung: Nach jeder Übung das eigene Befinden überprüfen. Haben sich Sehschärfe oder Nackenbeweglichkeit verbessert, fühlt sich der Kopf noch entspannt an?
Achtung: Bei länger anhaltendem Schwindel oder Übelkeit muss die Übung abgebrochen werden

Weitere Informationen

Für ein intensives Training zur Sturzprävention sollte ein geschulter Neuroathletik-Coach aufgesucht werden. Ansprechpartner und Adressen unter: www.artzt.eu/z-health
 

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