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Fit mit Physiotherapie

(pi) Schmerzen lindern, Mobilität erhalten. Physiotherapie hilft, Operationen hinauszuzögern. Voraussetzung: Die Patienten arbeiten gut mit. Angefangen hat alles um ihren 65. Geburtstag: Immer öfter fährt Karin Meier ein stechender Schmerz in die rechte Hüfte. Auf ihre langen Spaziergänge verzichtet sie jetzt lieber. Nachts im Bett hält sie der Schmerz wach. Sie geht zum Orthopäden. Der diagnostiziert Gelenkverschleiß (Arthrose) und verordnet ihr Physiotherapie, früher Krankengymnastik. Karin Meier erhält ein Rezept für sechs Mal Physiotherapie.

Mit Patienten wie Karin Meier haben es Physiotherapeuten häufig zu tun. Hüftschmerzen können viele Ursachen haben: Ein abgenutzter Gelenkknorpel – Arthrose, Entzündungen, Überlastungen, Beinachsfehlstellungen, zu schwache Muskulatur, Schleimbeutelentzündungen und andere Erkrankungen schränken das Gelenk bei jedem Schritt schmerzhaft ein.
Ein guter Physiotherapeut muss zunächst einmal der Ursache der Schmerzen auf die Spur kommen. „Damit sie ein ganzheitliches Bild bekommen, stellen Physiotherapeuten zunächst viele Fragen“, sagt Antonia Marin, Standortleiterin des ENDO Rehazentrums und ehemalige therapeutische Leitung der ENDO-Klinik. „Denn ein möglichst genauer physiotherapeutischer Befund ist wichtig für eine erfolgreiche Behandlung.“

Von jedem Patienten lassen sie sich deshalb vor der eigentlichen Behandlung die Krankheitsgeschichte erzählen, begutachten Haltung und Aufbau des Körpers, ertasten Schmerzpunkte und Verspannungen, testen Bewegungsausmaß und Muskelkraft.
Antonia Marin ist überzeugt davon, dass Physiotherapie bei einer ganzen Reihe von orthopädischen Diagnosen hilfreich sein kann, bei denen noch keine Operation erforderlich ist: „Man kann oft noch sehr viel verbessern oder hinauszögern.“

Eine gute Physio-Praxis bieten ihren Patienten ein umfangreiches Angebot leistungsdiagnostischer und therapeutischer Verfahren. Physiotherapie ist eine Form des spezifischen Trainings und äußeren Anwendung verschiedener Reize wie Druck, Dehnung, Wärme, Kälte – mit dem Ziel, die volle Bewegungs-, und Funktionsfähigkeit des Körpers wiederherzustellen. Spezifische Übungen zur Kräftigung und Mobilisierung helfen, wieder ein möglichst volles Bewegungsausmaß zu erreichen.

Dabei ist jedoch eine Sache besonders wichtig: Manchmal wissen Patienten gar nicht, wie stark der Erfolg der Behandlung auch von ihnen selbst abhängt. Physiotherapie heißt nicht, sich einfach 20 Minuten lang massieren zu lassen. „Die Patienten sollten die ihnen gezeigten Übungen auch zu Hause fortsetzen“, erläutert Antonia Marin. „Und Patientinnen wie Karin Meier erhalten ein Training, das sie auch erfolgreich in ihrer häuslichen Umgebung umsetzen können.“
Karin Meier arbeitet aktiv mit. Mit viel Bewegung und Krankengymnastik bekommt sie die Schmerzen in der Leiste in den Griff. Drei Monate lang ist sie zweimal wöchentlich in physiotherapeutischer Behandlung. Heute kann sie wieder ihre geliebten langen Spaziergänge machen.

Grundsätzlich hat jeder Versicherte einer gesetzlichen Krankenkasse Anspruch auf Versorgung mit Heilmitteln und Physiotherapie, sofern dies medizinisch notwendig ist. Unter Heilmittel werden unter anderem Maßnahmen aus dem Leistungsspektrum der Krankengymnastik und der physikalischen Therapie verstanden.

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