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„Das Können liegt im Wollen“

In der BestAger-Sportgruppe gelenkig und fit bleiben! Die Teekanne vom obersten Regal herunterangeln, auf einen Tritt klettern, um die Glühlampe zu tauschen, oder die Schuhe anziehen und selbst zubinden – das können drei kleine Alltagssituationen sein, bei denen es sehr hilfreich ist, wenn eine gesunde Grundfitness vorhanden ist. Und wie behält oder erlangt die der Mensch 55+? Immer mehr Best Ager oder Senioren schließen sich Laufsportgruppen, Fitnesscentern oder Sportvereinen an, um fit zu bleiben oder zu werden. Inzwischen gibt es zahlreiche Angebote. Die Kurse heißen zum Beispiel „BestAge Fitness“, „Tanz & Bewegung“ oder „KraftFit“. „Bei diesen Kursen geht es nicht mehr darum, abzunehmen, Muskeln aufzubauen oder das andere Geschlecht zu beeindrucken. Es geht eher darum, seinen Lebensstil zu erhalten. Das ist der größte Treiber, und man kann es nur schaffen, wenn man die Bänder, Gelenke und Muskeln auch benutzt“, sagt Ann-Kristin Hantzsch, Sportliche Leitung bei sportspaß e.V. „Wenn ich mich im Alltag nicht bewege, baut der Körper ab, und irgendwann kann ich die einfachsten Bewegungen nicht mehr. Für ein selbstbestimmtes Leben ist es deshalb wichtig, die Funktionalität des Körpers so lange wie möglich zu erhalten.“

Zielgruppe: Best Ager und Senioren

Im Prinzip gebe es zwei Gruppen von Teilnehmern, so Hantzsch: „Auf der einen Seite sind das diejenigen, die schon immer Sport getrieben haben. Diese werden sich auch im Alter bewegen wollen. Auf der anderen Seite sind die, die lange keinen oder sogar noch nie Sport getrieben haben.“ Für alle gebe es aber passende Formate. Alle Senioren könnten Sport machen, viele hätten eine kleine Einschränkung – da werde aber auch keiner schräg angeguckt, wenn man mal etwas nicht so gut könne, führt Hantzsch aus.

Über das Rauchen beziehungsweise das Nicht-Rauchen, ist Erma W. zum Sport gekommen. Seit zehn Jahren ist sie Fitness-Trainerin bei sportspaß e.V. und aktuell unter anderem bei der BestAge-Fitnessgruppe am Montagmorgen engagiert. „Als mein Arzt mir vor 25 Jahren sagte, ich hätte eine Lungenfunktion von nur noch 30 Prozent, da bekam ich es mit der Angst zu tun“, sagt sie. Inzwischen habe sie wieder 100 Prozent und sei sehr zufrieden, die Zigaretten durch Sport ersetzt zu haben.

Toller Nebeneffekt: soziale Teilhabe

Die Freude am Sport ist der Trainerin mit vier Trainerlizenzen und sechs weiteren Zertifikaten anzumerken. Spätestens bei ihrer Ansage „Jetzt kollektiv stöhnen“ (vor Anstrengung, Anm. der Red.) wird in der ganzen Gruppe nicht nur gestöhnt, sondern vor allem gelacht. Neben dem Sport und der Fitness spielt beim BestAger- oder Senioren-Sport nämlich auch noch eine weitere Komponente eine große Rolle: die soziale Teilhabe. „Ein, zwei oder sogar dreimal die Woche etwas vorzuhaben ist eine gute Sache“, erklärt Hantzsch, die sich intensiv mit dem Thema Best-Ager- und Senioren-Sport beschäftigt hat. Man treffe nette Gleichgesinnte und mache etwas gemeinsam mit anderen. Das sei neben der Erlangung einer körperlichen Fitness sehr positiv für die Psyche. „In einem der sieben Center habe ich meinen Schreibtisch direkt neben einem Studio. Dort wird während der BestAge-Fitnessstunde meist auch viel gelacht. Das ist direkt ansteckend“, sagt Hantzsch.     

Drei Angebote, bei denen fast alle sofort mitmachen können – auch mit Einschränkungen
• BestAge-Fitness – für jedermann
• Tanz & Bewegung – für Leute, die früher gern getanzt haben
• BestAge-Kraftfit – Langhantel-Training, für diejenigen, die meist schon Fitness machen und etwas mehr wollen

 

Text/Fotos Corinna Chateaubourg © SeMa

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