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Bewegen ist Leben

Auf den eigenen Körper lauschen! Mit Qigong die Atmung, die Durchblutung, die Konzentration, die Körperwahrnehmung und das Gleichgewicht verbessern!

Trainer Martin Flar erklärt die Fauststoßübung und zeigt den Kursteilnehmerinnen, wie sie geht. Foto: Corinna Chateaubourg

„Ich mache Qigong, um  um mich fit zu halten und um gut drauf zu sein“, sagt Barbara, Teilnehmerin des Qigong-Kurses im LAB Treffpunkt St. Pauli. Seit zwei Jahren ist die 77-Jährige dabei, auch damit ihre Organe heil und gesund bleiben. „Vor allem nach den Organübungen fühle ich mich sehr gut“, sagt sie. Vier Frauen (oder mehr) und Trainer Martin Flar treffen sich aktuell donnerstags, um gemeinsam die langsamen und anmutigen Übungen aus-zuführen. Der Trainer macht vor, die anderen machen nach. Gemächlich, aber präzise führt Flar je eine Übung vor, erklärt, wofür sie gut ist, und die KursteilnehmerInnen, zwischen 50 und 82 Jahre alt, machen sie nach. Jede so gut es geht.

Qigong heißt so viel wie „Arbeit mit Energie“. Ihr Ziel ist es, die Energien im Körper besser fließen zu lassen, um so mehr Gesundheit und Lebensqualität zu erreichen. „Wir können im Westen den Energiefluss auch übersetzen mit besserer Durchblutung, vertiefter Atmung, besseren neuronalen Verknüpfungen“, erklärt Martin Flar, der sich seit über 20 Jahren mit dem Themenfeld Bewegung – Berührung – Entspannung – Gesundheit beschäftigt. Es gebe für die Praxis mehrere Arbeitszweige, darunter Meditation stilles Qigong oder gesprochene Heillaute. In diesem Kurs liege der Fokus auf der Heilgymnastik, so der 54-Jährige. „In China, aber teilweise auch bei uns, kann man Gruppen im Park bei langsamen und anmutigen Bewegungen beobachten. Das ist meist Tai-Chi oder Qigong.“

Beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit dem Themenfeld Bewegung – Berührung – Entspannung – Gesundheit: Qigong-Trainer Martin Flar. Foto: magna

Gegen den Zustand chronischer Überspannung

Qi Gong eignet sich nach Meinung des Experten besonders für Menschen im fortgeschrittenen Alter, weil sich dann die Themen verschieben: Kraft und Beweglichkeit nehmen ab, gesundheitliche Probleme nehmen oft zu, die Sturzgefahr steigt. Leistungsorientierte Sportarten scheiden damit automatisch aus. „Gleichzeitig hat die meisten Menschen der Leistungsgedanke in unserer Gesellschaft nun schon ein Leben lang begleitet, was die Körper hart werden ließ, beziehungsweise einen Zu-stand chronischer Überspannung erzeugte. In den Kursen trai-nieren wir – für manche zum ersten Mal –, auf den eigenen Körper zu lauschen und überflüssige Spannung im Körper herauszunehmen“, beschreibt Flar. Das ermögliche eine neue körperliche, aber auch geistige Freiheit. „Gleichzeitig üben wir genaue Positionen in den Qigong-Übungen, was im Gegensatz zur gerade genannten Freiheit zu stehen scheint. Dies schult aber den Fokus, die Koordination und verbessert damit die Fähigkeit, wach und agil zu sein“, führt der Experte aus. Beides zusammen – Freiheit der Bewegung und genaue Ausführung, führe zu einem besseren Körpergefühl und in der Regel auch einer Verbesserung gesundheitlicher Zustände.

Die chinesische Heilgymnastik Qigong eignet sich grundsätzlich für alle Menschen, die keine Einschränkungen haben. „Qigong ist alltagstauglich und für jeden, der laufen und atmen kann“, erklärt Trainer Martin Flar. An Qigong-Kursen könne jeder teilnehmen, der auf zwei Beinen stehen kann, viele Übungen seien abgewandelt aber auch im Sitzen möglich. Kurse gibt es bei verschiedenen Hamburger Sportvereinen, der Volkshochschule oder bei spezialisierten Coaches. Für weitere Fragen steht auch Martin Flar, Kontakt über martin-flar.de, zur Verfügung.     

Corinna Chateaubourg © SeMa

(Bild oben: Mit der Fauststoßübung kann ein zu hoher Blutdruck gesenkt werden. Außerdem werden Nacken- und Rückenmuskulatur sanft trainiert und die Brustmuskeln gedehnt. Foto: Corinna Chateaubourg)

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