Mit den Enkeln unterwegs...
Ob Ausflug oder Reise, viele Großeltern unternehmen etwas mit ihren Enkeln. Manche regelmäßig, andere nur ab und zu. Das ist eine echte Erleichterung für viele berufstätige Eltern. So wissen sie, dass ihre Kinder gut betreut sind und Spaß haben. Damit es für die Großeltern auch eine schöne und gelungene Zeit wird, sollte man einige Sachen bedenken.
Was können wir unternehmen?
Klar, auch die Großeltern waren mal Eltern und haben etwas mit ihren Kindern unternommen. Aber das ist meist lange her und der klassische Sonntagsspaziergang nicht mehr so beliebt wie früher. Außerdem muss man die Aktivitäten an die eigenen körperlichen Bedürfnisse anpassen. Nicht jede Großmutter kann im Indoorspielplatz mit aufs Trampolin oder skatet mit den Kleinen über die Straße.
Was fast alle mögen
Die meisten Kinder lieben Tiere. Ein Zoo- oder Aquariumsbesuch ist deswegen immer sehr beliebt. Und weil viele Großeltern geduldiger sind als die Eltern, wenn das Kind noch ein paar Minuten länger bei den Affen stehen bleiben möchte, wird es ein entspannter Bummel durch den Tierpark. Auf Hamburgs Gewässern fahren so manche Schiffe. Das ist immer ein Erlebnis. Entweder mit einer Schifffahrt auf der Elbe oder einem Dampfer auf der Alster. Vielleicht geht es bei dem ein oder anderen sportlicher zu und es geht gemeinsam aufs Segelboot. Die Alsterkanäle kann man wunderbar mit dem Tretboot oder einem Kanu erkunden. Für beide Aktivitäten gilt: Schwimmweste an. Auch Kinder, die schon schwimmen können, geraten beim Kentern oder plötzlichen Ins-Wasser-Fallen leicht in Panik.
Hamburg bietet auch eine Vielzahl an großen außergewöhnlichen Spielplätzen, ob drinnen oder draußen. Sehr beliebt an warmen Tagen ist der Spielplatz in Planten & Blomen.Immer mehr Hamburger Museen bieten spannende Ausstellungen zum Mitmachen und Anfassen an. Mit den größeren Enkelkindern kann man aber auch schon mal „nur“ gucken gehen. Etwas über die Hamburgische Geschichte zu erfahren und dazu evtl. noch Zeitzeugen direkt an der Seite zu haben, macht auch Kindern Spaß.
Ab wann geht es auf Reisen?
Das kommt darauf an, wie sehr die Großeltern schon Bezugspersonen für das Enkelkind sind. Ein Dreijähriger, der Oma und Opa nur von drei Besuchen im Jahr kennt, wird mehr Schwierigkeiten haben, gleich zwei Wochen mit ihnen auf Reisen zu gehen, als die Sechsjährige, die einmal in der Woche einen Oma-Tag hat und diese schon gut kennt. Starten sollte man erst einmal mit Tagesausflügen.
Da können beide Seiten sehen, ob sie die Zeit miteinander anstrengend oder anregend finden. Und die erste Nacht allein ohne Mama und Papa muss ja nicht gleich im Urlaub in Amerika sein.Das gemeinsame Verreisen ist aber nicht nur ein Geschenk für die Enkel, auch die Großeltern profitieren von der Fahrt. Anita Rosbiegal fährt seit sieben Jahren mit ihrem Enkel in den Urlaub. „Mit ihm gibt es eine ganz neue, andere Sicht auf die Dinge“, erklärt die 73-Jährige. „Ich unternehme viel mehr bzw. anderes, als wenn ich allein fahren würde“.
Ein Markt
Schaut man im Internet nach Reisen, gibt es ein eigenes Segment für Großeltern mit den Enkeln. Da gibt es Schnäppchen und die Großeltern kommen in die Gunst der Familienpauschalen.
Lange im Auto?
Für lange Autofahrten sollte man gut gerüstet sein, denn fast kein Kind mag stundenlang sitzen. Nehmen Sie Musik mit, die Ihr Enkelkind gern hört. Viele Hörspiele sind auch für Erwachsene durchaus lustig anzuhören, so beispielsweise Geschichten aus der Reihe um „Ritter Rost“. Mit diversen Autospielen können Sie sich je nach Alter des Kindes gemeinsam die Zeit vertreiben. Für die kleineren Mitfahrer zählt man verschiedenfarbige Autos, mit den Größeren bilden Sie Sätze aus den Buchstaben auf dem Kennzeichen.
Leider ist nicht jedes Kind frei von Übelkeit. Besonders im Sommer kann die stickige Luft ihr Übriges tun und dem Kind wird während der Fahrt schlecht. Nehmen Sie hierfür verschließbare Beutel mit. Planen Sie lieber eine Pause mehr ein. Am besten sind Rastplätze mit Spielplatz, auf denen sich die Kinder austoben können. Wenn es keinen gibt, laufen und hüpfen Sie mit dem Kind.
Das ist auch für die eigenen Beine und Gelenke gut. Ein kleines Picknick, dass auch im Auto verzehrt werden kann (Banane, Salzstangen, Knabbergemüse) gehört auf jeden Fall dazu. Besonders wichtig ist es, ausreichend Getränke dabei zu haben. Schon aus Langeweile bekommen die meisten Menschen im Auto und Zug Hunger und Durst.
Alles dabei?
Es gibt sicher auch mal einen Regentag und da sollten die richtigen Spiele und Malsachen im Koffer sein. Am besten packen die Kinder mit ein, was ihnen besonders Spaß macht. Gut ist es, eine kleine Überraschung aus dem Hut zaubern zu können – ein Stickeralbum, ein kleines Spiel, ein Buch. Das vertreibt schnell schlechte Laune und Langeweile. Das Kind sollte auch Kuscheltiere und Lieblingsspielsachen einpacken, soweit Sie Platz dafür haben. Ein gutes Maß ist es, das Kind einen kleinen Rucksack selbst packen zu lassen.
Gewohnheiten kennen
Machen Sie sich damit vertraut, was die Enkelkinder für Rituale haben. Wenn Sie sonst nicht so häufig mit ihnen zusammen sind, ist es gut zu wissen, mit welchem Gute-Nacht-Lied das Kind am besten einschläft. Gerade bei kleineren Kindern ist es wichtig, über die Schlafgewohnheiten informiert zu sein. Fragen Sie die Eltern vor der Reise, ob und wann das Kind beispielsweise schläft.
Macht es noch einen Mittagsschlaf? Kinder können sich zwar auch gut anpassen, wenn mal etwas anders läuft und die Oma beispielsweise keine Schokocreme auf dem Frühstückstisch erlaubt, aber ein paar Lieblingsgerichte zu kennen, erleichtert die Essensplanung und verhindert das Mäkeln am Tisch.
Nicht zu viel
Der Wunsch, den Enkelkindern einen besonders schönen Urlaub zu bieten, lässt so manchen Senioren zur Hochform auflaufen, Freizeitaktivitäten zu planen. Das ist falsch verstandene Liebe, denn das kommt bei Kindern gar nicht so gut an. Ein kuscheliger Vormittag in der Ferienwohnug mit spielen und lesen oder am Strand nach Muscheln zu suchen, kommt der kindlichen Sicht, was Urlaub ausmacht, bedeutend näher. Viele Kinder hetzen in ihrem Alltag schon von Termin zu Termin. Wenn das Gefühl aufkommt, dass es so auch in den Ferien weitergeht, macht es sie eher missmutig. Lieber ein paar Highlights aussuchen und diese gemeinsam genießen.
S. Rosbiegal © SeMa
Für eine Reise sollten Sie diese Dinge auf jeden Fall dabei haben:
- Ausweis • Impfausweis • Krankenversichertenkarte
- Wichtige Telefonnummern (Kinderarzt, Eltern auch mobil)
- Zettel mit Unverträglichkeiten/Allergien
- Fieberthermometer • Zeckenzange • Pflaster/Jodsalbe
- Fiebersenkende/Schmerzstillende Mittel
- Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor.
Einen Enkel-Notfall-Ausweis gibt es auf
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