FILMTIPP: „ONE LIFE“

Regisseur James Hawes präsentiert in seinem ersten Film einen Helden, der der Öffentlichkeit unbekannt ist, und führt die Geschichte von Nicholas Winton zum ersten Mal auf die Leinwand. 1938 organisierte ein Börsenmakler aus London die Flucht von 669 tschechoslowakischen Kindern, die in Konzentrationslager gebracht werden sollten.

Eine Rettung, die umso wirkungsvoller war, als dass Winton fast 50 Jahre lang nichts vom Schicksal der Kinder wusste. Schließlich fand seine Frau sein Tagebuch auf ihrem Dachboden, in dem er alles festgehalten hatte. In einer BBC-Sendung von 1988 wurde sein Heldentum enthüllt und in der Öffentlichkeit gefeiert, während die Kinder, die er gerettet hatte, das Publikum bildeten.

Im Jahr 2015 verstarb Nicholas Winton im Alter von 106 Jahren.

KRITIK

Das Drama „One Life“ betritt kein filmisches Neuland, aber der Film ist handwerklich gut. Und es gibt so viel Gutes und Anständiges zu sehen, die Geschichte ist so kraftvoll und bewegend, dass es Sie mitreißen wird. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen und Ihren Ärmel nicht auspacken möchten, nehmen Sie ein ganzes Paket Taschentücher mit.

INHALT

Prag, 1938. Während die Stadt kurz davor steht, in die Hände der Nazis zu fallen, setzt ein Londoner Bankier alles daran, Hunderte von Kindern zu retten, denen in den Konzentrationslagern der sichere Tod droht. Unter Einsatz seines Lebens organisiert Nicholas Winton Transporte nach England, wo 669 jüdische Kinder Zuflucht finden.

Diese wahre Geschichte, die jahrzehntelang unbekannt geblieben war, wurde der ganzen Welt bekannt, als 1988 eine britische Fernsehsendung Nicholas als Zeugen einlud. Dieser ahnt nicht, dass sich im Publikum die – inzwischen erwachsenen – Kinder befinden, die dank ihm überlebt haben ...

Bild ganz oben: Babette Winton (Helena Bonham Carter). Foto: SquareOne Entertainment

Text: Corinna Chateaubourg © SeMa