Schrift ändern:AAA

Stadt, Land, Fluss und überall ...

E-Bike-Serie Teil 3: Rückenwind aus der Steckdose

Bei Touren im Gebirge oder an Flüssen müssen so manche Hindernisse überwunden werden, ab und zu muss sogar mal geschoben werden.

Viele Gewinner gab es in den vergangenen Krisenmonaten nicht, aber die Fahrradindustrie gehörte mit Sicherheit dazu. Vor allen Dingen der E-Bike-Boom sorgte für volle Auftragsbücher, leergeräumte Lager und Ersatzteilknappheit. In einer Serie beleuchtet das SeMa diesen Trend, gibt dazu jede Menge Tipps für die Senioren, die auch mit einem Rad-Kauf oder einer Tour liebäugeln. Im dritten und letzten Teil geht es um die Art der Touren, Tagestouren oder auch mehrtägige E-Bike-Urlaube.

Von wegen, wer sein Rad liebt, der schiebt. Gerade E-Bike-Fahrer werden diese abgedroschene Floskel nur belächeln. Wer sich ein Rad mit eingbautem Rückenwind gegönnt hat, der lässt sich quasi fahren, dazu hat er die Qual der Wahl wie, wohin und wie lange. Ein E-Bike schafft Perspektiven, schafft neue Freiheiten und schafft Alternativen, an die so mancher Senioren-Radler niemals mehr gedacht hatte. Die Angebote sind dem entsprechend: von der lockeren Tagestour im Alten Land über eine längere Etappe an der Küste bis zu einem Kurzurlaub auf dem Elberadweg, mehrtägigen Gebirgstouren oder gar auf einem Schiff. Das neue Biker-Leben hat begonnen, aber Entscheidungen müssen noch getroffen werden.
Dabei muss der sich Radel-Senior schon gut informieren, was ihm wirklich liegt. Eine Tagestour ist da noch unkompliziert: Akku voll, Trinken und Stulle in den Rucksack, Helm auf, und los geht es. Bei einer umfangreicheren Planung wird es schon komplizierter, Hüttentour mit Übernachtungen und Gepäck, Gepäck von Station zu Station transportieren lassen, Sternfahrt mit einem zentralen Hotel, Gruppentouren oder lieber individuell, die seemännische Variante Boat-and-Bike in Erinnerung an alte Pfadfinder-Zeiten gar mit dem Zelt in der Radtasche (siehe den Überblick über die Reisevarianten. Tourenbeispiele und Kontaktadressen in den Kästen nebenstehend).

Wer die Entscheidung, wie lange und auf welche Art, getroffen hat, darf/muss sich jetzt noch eine passende Region aussuchen. Vielleicht an der Elbe? Vielleicht an der Küste? Vielleicht in der Lüneburger Heide? Das wären die flacheren Varianten. Aber mit dem E-Bike geht eben mehr: vielleicht mal durch den Harz, durch die Rhön oder vielleicht durch das Allgäu oder die Alpen – dank des E-Bikes sind diese Varianten mit ein bisschen Training kein Traum mehr, sondern  können schnell Realität werden.

„Niemand aber kommt bei solch großen Zielen im fortgeschrittenen Alter an einer optimalen Beratung, guter Ausrüstung und der noch vorhandenen Grundfitness vorbei“, holt Spezialist Benjamin Woytkowiak aus dem Hause 1000 Räder allzu heftige Bike-Träumer auf den Boden zurück. Also immer sachte, auch die gemütliche Alsterrunde, die Radtour der Kegel-Senioren von den Landungsbrücken bis nach Blankenese oder einfach eine Einkaufstour machen auf dem E-Bike Spaß. Und jeder wird sein Rad lieben, auch wenn er es nicht unbedingt schieben muss.    

Auf den langen Wegen durch die Natur reizt so manche Stelle zum Stoppen, auch ein Picknick ist da angesagt.

E-Bike-Tipp 1

So können Radtouren laufen:
Eine gewisse Grundfitness und Erfahrung mit Rädern sollte jeder Senior haben, der Touren oder gar Reisen mit E-Bikes plant. Der Rest ist eine Sache der Entscheidung, was man wirklich will und kann.

Geführte/organisierte Touren:
Am beliebtesten sind organisierte Touren, deren Angebote und Varianten immer größer werden (siehe Anbieter nebenstehend). In diesem Fall übernimmt der Organisator die Planung, die Suche der Hotels, den Gepäcktransport, besorgt die richtigen Räder und ist immer ansprechbar. Meist wird in der Gruppe gefahren. Oft gibt es auch Transporte oder Rücktransporte mit Bus oder Bahn inklusive.

Radtouren in Eigenregie:
Aber auch wer seine Strecke unabhängig absolvieren will, kann das von einem Unternehmen planen lassen. Es gilt dasselbe wie bei geführten Touren (oben), nur radelt man allein (oder zu zweit), trifft meist abends in den Hotels andere Radler zum Erfahrungsaustausch.

Tagestouren:
Zum Test und zu Hause beginnt der Senioren-Radfahrer am besten mit kleineren Tagestouren, zunächst kurze, dann vielleicht etwas längere. Die Gewöhnung an ein E-Bike ist wichtig, kann so stressfrei erfolgen. Vielleicht etwas an der Elbe, im Alten Land oder am Alsterwanderweg fahren, auf jeden Fall sollte es zunächst ruhig zugehen.

Städtetouren/Sight Seeing:
Erfahrene E-Bike-Senioren machen auch in Städten Sight-Seeing-Touren mit Rädern bzw. E-Bikes. Man ist flexibler, sieht mehr, kommt in kleine Gassen, spürt die Stadt (z. B. Berlin, Wien, Dresden etc.) besser. Für diese Touren gibt es in jeder Großstadt viele geführte Radangebote (oft von Studenten), die man auch nutzen sollte. Aber aufgepasst: Das ist nur etwas für Radler, die Erfahrung haben!!!

Flussradtouren:
Flussradtouren sind schon deswegen von Vorteil, weil es meist eben ist und der Weg durch den Fluss gewiesen wird. Die Wahrscheinlichkeit, sich zu verfahren oder zu verirren ist gering. Zudem gibt es an Flüssen immer wieder größere Städte/Orte mit Übernachtungsmöglichkeiten. Und: Die Touren direkt am Wasserlauf oder an der Küste sind einfach schön und attraktiv.

Mehrtagestouren mit Gepäck am Rad/oder Transport von Hotel zu Hotel:
Das ist nur etwas für körperlich absolut fitte Senioren mit Ortskenntnissen. Es gibt aber eben genügend Führungsangebote (s. o.)

Sternradfahrten:
Für Senioren die absolut beste und sicherste Art, mehrere Tagestouren hintereinander zu machen. Man wohnt in einem Hotel/Pension „in der Mitte“ und radelt Tag für Tag in eine andere Richtung, hat abends immer dasselbe Bett/Hotel. Auch hier gibt es entliche Anbieter, man kann sich so etwas freilich auch selbst organisieren.

Boat and Bike:
Eine ganz besondere Art von Radtour. Das Hotelzimmer fährt praktisch mit. Morgens geht man von Bord mit seinem Rad/E-Bike, nachmittags wartet das Schiff schon an einer anderen Stelle. Hier gibt es auch einige Anbieter (z. B. Niederlande, Belgien). Es handelt sich naturgemäß um recht flache Touren. Aber aufgepasst: An Bord herrschen manchmal beengte Verhältnisse und kein allzu hoher Standard, zudem sind Einzelkabinen Mangelware bzw. sehr teuer. Wer das verkraften kann, hat einige originelle Radtage.

Die meisten großen Touren sind hervorragend ausgeschildert.

E-Bike-Tipp 2

Da könnte es hingehen:
Dieses sind Vorschläge aus einer Vielzahl von Möglichkeiten. Am besten ist die Orientierung an den Katalogen/Internetseiten der Anbieter.

1. Ilmenauradweg, Seeveradweg 2. Altes Land, Vierlande 3. Elberadweg, Rheinradweg, Donauradweg, Weserradweg 4. Nordseeküste, Ostseeküste 5. Berliner Umland – Potsdam 6. Altmühltal 7. Vinschgautal 8. Vom Brenner bis zur Adria

E-Bike-Tipp 3

Infos im Netz zu verschiedenen Radtouren oder Radreisen:

www.eurobike.at, Tel: +43 6219 608 66 (Europa- oder gar weltweite Radreisen)

Infohotline Deutschland: 0800 588 97 18 (gratis aus Deutschland), E-Mail: office@eurobike.at • Postalisch die verschiedenen Eurobike-Kataloge zuschicken lassen über Eurofun Touristik GmbH, Mühlstraße 20, A-5162 Obertrum

Anbieter für Radreisen in Deutschland: www.rueckenwind.de

Tourenübersicht auch im Netz unter: www.adfc-tourenportal.de

 

Klaus Karkmann © SeMa

Analyse Cookies

Diese Cookies ermöglichen eine anonyme Analyse über deine Webseiten-Nutzung bei uns auf der Seite

Details >Details ausblenden