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Sage mir, was du isst

Ein Kochbuch unterstützt Kinderdemenz-Forschung!

Gründerin Marlies Paschen (M.) und Juliane Berensmann-Nagel sowie Theo Froehlich vom Freundeskreis UKE für Kinder mit Demenz e. V.
Foto: Krause

Ausgehend von vorläufigen Statistikzahlen, starben im Jahr 2021 in Deutschland 1,02 Millionen Menschen – gleichzeitig erblickten 795.000 neue Erdenbürger das Licht der Welt. Für maximal 1000 dieser Kinder beginnt mit der Geburt ein kurzer Leidensweg, auf dem sie selten das 20. Lebensjahr erreichen. Scheinbar normal und gesund beginnt bei ihnen ein körperlicher und geistiger Abbau, der zum Tode führt. Sie leiden an Kinderdemenz – durch erbliche Stoffwechselstörung hervorgerufenen NCL oder Leukodystrophie. Für die betroffenen Familien ist die extreme Seltenheit der Erkrankung kein Trost. Denn das Seltene ist für sie unentrinnbarer Alltag, der nicht nur das kranke Kind, sondern auch Eltern und Geschwister an die Grenzen der physischen und psychischen Belastung treibt. Die Seltenheit einer Krankheit bringt weitere Probleme mit sich: Wie die mangelnden Kenntnisse bei Ärzten und Krankenkassen. Hinzu kommt, dass es sich für die Pharmaindustrie nicht „lohnt“, für einen so kleinen Patien-tenkreis zu forschen. Mediziner, die es dennoch tun, sind auf „Drittmittel“ angewiesen. Hier engagiert sich seit mehr als 20 Jahren der „Freundeskreis UKE für Kinder mit Demenz e. V.“, indem er durch Drittmittelzusagen dem UKE ermöglicht, langfristig für medizinische Forschung und Betreuung direkt im UKE und darüber hinaus zu sorgen. Mit im Fokus steht die Familie der kranken Kinder. Um aktiv verlässliche Hilfe leisten zu können, war der Verein in der Vergangenheit ausgesprochen kreativ. Lesungen, Golf- und Bridge-Turniere, Konzerte und nun wieder das neu aufgelegte Promi-Kochbuch. „Sage mir, was du isst, und ich sage dir, wer du bist“ ist von Jean Anthelme Brillat-Savarin (1755–1826), dem Verfasser des „Lehrbuch der Gastronomie und Tafelfreuden“ überliefert. „Buntes Huhn und fetter Sträfling“ lautet der Titel des vom Freundeskreis angebotenen Kochbuchs. Hier lässt sich amüsant nachlesen, was sie so essen, die vielen Prominenten, die für den Verein ihre Küchentüren weit geöffnet haben.

Das ganze köstlich bebilderte Kochbuch kann bei Marlies Paschen, der Gründerin des Vereins, unter Tel.: 040/460 58 15 oder m.paschen@fk-kindermitdemenz.de gegen eine Spende von 25 Euro bestellt werden. Natürlich freut sich der gemeinnützige Verein auch über Spenden, die höher sind. In jedem Fall werden Spendenbelege ausgestellt und mit dem Buch verschickt. Konto: Haspa · IBAN: DE 6220 0505 5012 0812 4022

 

Drei Rezepte aus dem Buch

Nicole Heesters, Schauspielerin

„Fast täglich koche ich für mich allein. Ich bin kritisch und sehr oft unzufrieden mit dem Resultat. Da ich die Tätigkeit aber so produktiv, fantasievoll und lebenswichtig finde, mache ich weiter. Ich brauche Anregungen, dieses Kartoffelgulasch-Gericht bereite ich aus der Erinnerung.“

Foto: Simone Rethel Heesters

Kartoffelgulasch

Zutaten (für 1 Person):

• 6 mittelgroße feste Kartoffeln
• 1 große Zwiebel, fein gewürfelt
• 2 Knoblauchzehen, fein gehackt
• 2 EL Pflanzenöl
• 1 EL Tomatenmark
• 1 EL süßes Paprikapulver
• 1 kleiner EL gemahl. Kümmel
• 1 Schuss Apfelessig o. Weinessig
• 2 Lorbeerblätter
• 1 l Wasser
• 2 EL Gemüsesuppenpulver
• 2 EL Sauerrahm
• 1 EL Speisestärke, z. B. Maizena
• 1 Paar Wiener Würstchen
• Majoran, Salz und Pfeffer
• 1 gr. Paprika, wenn gewünscht

Kartoffeln schälen und klein schneiden. Würstchen in Scheiben schneiden. Zwiebeln und Knoblauch langsam im Pflanzenöl goldgelb rösten. Kümmel und Paprikapulver kurz mitrösten, dann mit Essig ablöschen. Wasser, Lorbeerblätter, Gemüsebrühe und Kartoffeln sowie das Tomatenmark dazugeben und 25 Minuten leicht köcheln lassen.

Sauerrahm und Maizena vermengen und ein bisschen von dem Gulaschsaft hineinrühren, dann ins Kartoffelgulasch geben. Anschließend die Würstchenscheiben und, wenn gewünscht, die klein geschnittene Paprika hinzufügen und alles gute 10 Minuten köcheln lassen. Mit Majoran, Salz und Pfeffer abschmecken.

Nun ein kaltes Bier bereitstellen, den Tisch hübsch decken, Schwarzbrot dazustellen und nun: Gesegnete Mahlzeit. (Sollte der Sinn gerade nicht nach einem Bier stehen, passt auch Weißwein hervorragend zu dem Kartoffelgulasch – oder natürlich auch eine alkoholfreie Alternative.)

Frederik und Gerrit Braun, Gründer und Unternehmer von „Miniatur Wunderland“, Hamburg „Mamis Lasagne war für uns als Kinder das Highlight. Und heute ist es das Highlight für unsere Kinder.“

Foto: Sandrina Ven Undin

Lasagne à la Mami

Zutaten (für 6 Personen):

• 1 Paket Lasagneplatten (ohne Vorkochen)

Sauce Bolognese:
• 400 g Rinderhack
• 400 g gemischtes Hack
• 500 ml passierte Tomaten
• 100 g Tomatenmark
• 3 Zwiebeln
• 200 ml Rotwein
• 3 Möhren
•  5 Strauchtomaten

Sauce Béchamel:
• 150 g Butter
• ca. 150 g Mehl
• 1,2 l Milch
• 0,5 Tüte Mozzarella
• 1 Tüte Gratinkäse
• Salz, Pfeffer, Muskatnuss, Basilikum und Thymian

Sauce Bolognese: Tomaten pürieren. Zwiebeln und Möhren klein schneiden, nacheinander anbraten und beiseitelegen.  Das Hack anbraten. Die gebratenen Zwiebeln und Möhren sowie die passierten Tomaten, die pürierten Tomaten, das Tomatenmark und den Rotwein unterrühren.  Aufkochen lassen und nach Belieben würzen. Wenn die Sauce nicht dünn genug ist, kann sie ruhig mit Wasser verlängert werden. Es muss genügend Flüssigkeit für die Lasagne-Nudeln in den Saucen sein ...

Sauce Béchamel: Butter im Topf schmelzen. Mehl unterrühren, sodass eine klumpige Masse entsteht. Die Milch nach und nach hineinrühren. Die Sauce kurz aufkochen lassen, bis sie eine gute Konsistenz hat. Etwas Pfeffer, Muskatnuss und Salz hineinstreuen.

Lasagne schichten: Nun eine große Auflaufform gut einfetten und abwechselnd Bolognese, Nudeln, Béchamel, Nudeln, Bolognese etc. schichten. Auf der Béchamelsauce immer etwas von dem Mozzarella verteilen. Nicht mit der Sauce geizen, damit die Lasagne nicht zu trocken wird. Die oberste Schicht schließt mit der Sauce Bolognese und etwas Béchamel.

Im Umluftherd ca. 45 Minuten bei 200° C backen. Nach etwa der Hälfte der Backzeit den Gratinkäse über die Lasagne streuen.

Katharina Fegebank Zweite Bürgermeisterin Hamburg
„›Man soll dem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen‹ (Winston Churchill). Und besonders schön ist es, wenn das leckere Essen auch noch gemeinsam mit den Kindern, der Familie oder Freunden an einem großen Tisch zusammen verspeist wird. Geselliges Beisammensein bei einem köstlichen Mahl, das ist wahres Lebensglück!“

Foto: Daniel Reinhardt_Senatskanzlei

Quatsch mit (Tomaten-)soße

Zutaten (für 4 Personen):

•  1–2 Dosen gestückelte Tomaten (und ggf. 2–3 frische Tomaten)
• Olivenöl
• Salz & Pfeffer
• etwas Zucker
• Oregano und ein paar frische Kräuter
• 1–2 Schalotten/Zwiebeln
• 1–2 Knoblauchzehen
• 1 Lorbeerblatt

Erweitertes Rezept für Ragù (Bolognese):
• 50–100 g Speck, Pancetta oder Bacon
• 400 g gemischtes Hack
• Je 1–2 Stangen Stangensellerie und Karotten

Einfach 1–2 Dosen gestückelte Tomaten in einen breiten Topf oder eine Pfanne geben, dann das Ganze mit etwas Olivenöl, Salz, einer Prise Zucker und Pfeffer aus der Mühle würzen und mindestens 15 Minuten lang köcheln lassen. Die Soße kann man, je nach Bedarf, mit allen möglichen Kräutern verfeinern, zum Beispiel Kräutern der Provence oder Basilikum und Petersilie. (Achtung: frische Kräuter erst kurz vor dem Servieren dazugeben.) Wer es ein bisschen herzhafter mag, gibt klein geschnittenen Speck oder Pancetta und gehackte Schalotten/Zwiebeln sowie Knoblauch in die Pfanne/den Topf, bevor die Tomaten hinzukommen.
Ich gebe meistens auch ein Lorbeerblatt mit hinein. Tipp: Vorher das getrocknete Blatt zum Beispiel mit dem Rücken eines Messers platt walzen – das setzt ganz toll das Aroma frei – mitköcheln lassen. Fertig ist die Basis für alle möglichen mediterranen Rezepte: Pasta, mit Fleisch oder Fisch und auch als Basis für Pizza. Brät man zum Beispiel Hack sowie fein gewürfelte Karotten und Stangensellerie an, bevor die Tomaten in den Topf/die Pfanne kommen, lässt sich eine wunderbare Sauce Bolognese (Ragù) machen. Dann etwas Wasser – wer mag auch einen Schluck Wein – dazugeben und so lange köcheln lassen, wie man möchte – je länger, desto besser, ruhig zwei, drei Stunden bei kleinster Temperatur – dabei ab und zu umrühren ...
Oder man füllt die Tomatensauce in eine feuerfeste Auflaufform und legt zum Beispiel mit Hack gefüllte Zucchini oder Paprika darauf (ich nehme immer gerne gemischtes Hack aus Rind und Schwein, aber auch mit Rinder- und Lammhack schmeckt es wunderbar). Man kann auch gut ein bisschen Sauce mit zur Füllmasse geben, dann wird es schön saftig. Lecker ist auch, ein bisschen Feta mit in die Masse zu geben oder darüberzustreuen (alternativ ein grob geriebener italienischer Hartkäse). Ab in den Ofen und nach circa 20–30 Minuten ist es fertig – das lieben wir alle und vor allem auch Kinder!

 

F. J. Krause © SeMa

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