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Roland Kaiser

... sein aufregendes Leben auf 397 Seiten!

Der kleine Roland, der damals noch Ronald hieß,
an der Hand seiner Pflegemutter 1954 in Berlin.

Der Sänger wurde am 10. Mai 1952 als Ronald Keiler in Berlin geboren. Erst später begann er seine musikalische Karriere als Roland Kaiser. In seiner bei Heyne erschienenen Biografie mit dem Titel „Sonnenseite“ berichtet er aber auch über Schattenseiten, die ebenfalls Teil seines Lebens waren. Er nimmt die Leser in seinem Buch mit auf eine Reise durch die beruflichen und privatesten Phasen seines Lebens. Ein Leben vom Pflegekind, über den schlagersingenden Liebling der Frauen bis hin zu einer karitativ sehr engagierten Persönlichkeit und dem Sänger, der unzählige Menschen mit seinen Liedern für über zwei Stunden ihre Sorgen vergessen lässt.
Der Anfang seines Buches beschreibt die Kindheit, die er mit seiner Pflegemutter erlebte. Seine leibliche Mutter gab ihn zur Adoption frei, da sie sich mit gerade 17 Jahren nicht imstande sah, ihrem Sohn eine positive Zukunft zu ermöglichen.

,,Meine Pflegemutter war eine einfache, gradlinige und ganz ehrliche Frau, die mich lehrte, nicht nach oben zu buckeln und nach unten zu treten. Dass ich sie morgens schon vor fünf Uhr beim Zeitungsaustragen begleitete, war für mich selbstverständlich. Ich habe ihr gern geholfen, das Haushaltsgeld aufzubessern“, erinnert sich der Schlagerstar mit Dankbarkeit an die Aufopferung dieser starken, alleinstehenden Frau. ,,Ich weiß noch genau, wie sie mich um vier Uhr weckte und mir übers Haar strich, um sich zu vergewissern, dass ich auch wirklich wach war. Noch müde zog ich mich an und folgte ihr in die Küche. In der bereitgestellten Schüssel mit Wasser wusch ich mein Gesicht und putzte die Zähne. Dann nahm ich den Schlüssel und lief eine halbe Treppe hinunter zur Toilette. Als ich zurückkam, stand der Teller mit einem Margarinebrot neben dem Glas Milch auf dem Tisch. Meine Mutter wärmte sich ihre Hände an der Kaffeetasse, bevor wir unsere Runde starteten. Ich flitzte mühelos viele Stockwerke hinauf und hinunter, um ihr diese Wege abzunehmen.“ Ein Schicksalsschlag veränderte das Leben des damals 15-jährigen Ronald, als seine Pflegemutter nach einem Sturz von der Leiter ins Krankenhaus kam und kurz danach verstarb. Damals hatte der Junge aber auch das große Glück, dass Elisabeth, eine seiner Tanten, ihn in ihrer Wohnung aufnahm.

,,Ich kam ins Paradies, in eine Wohnung mit Telefon und einem Fernseher, und dass ich jetzt mein eigenes Zimmer bekam, war damals für mich der Himmel auf Erden.“

Die soeben erschienene
interessante und  unterhaltsame Biografie.

Der erfolgreiche Sänger berichtet auch über seine Schulzeit, die Jugend mit seinen Freunden, über die zahlreiche Verwandtschaft seiner Mutter. Er erzählt stolz über den Tag, an dem er miterlebte, wie John F. Kennedy seinen legendären Satz sprach: ,,Ich bin ein Berliner.“ Geschildert werden auch seine verschiedenen beruflichen Tätigkeiten und der Moment, der sein Leben positiv veränderte. Beim ersten Vorsingen entschied er sich für den Elvis-Presley-Song „In the Ghetto“ und bekam anschließend gleich einen Plattenvertrag. Roland Kaiser widmet viele Kapitel in seinem Buch seiner Karriere, den vielen Auftritten in Fernsehsendungen und auf Bühnen, seinem privaten Glück, aber auch der Zeit, als er die Diagnose COPD bekam, die er lange vor seinem Publikum verheimlichte, bis sein Zustand dies nicht mehr zuließ. Am 12. Februar 2010 kam der erlösende Anruf, dass eine Spenderlunge gefunden wurde. Mit dieser Operation wurde ihm ein neues Leben geschenkt. Nach nur neun Monaten stand er wieder auf der Bühne. Roland Kaiser ist unendlich dankbar für diese Chance und auch für sein Publikum, das ihn trägt und seine Konzerte besucht.

„Zu meinem 70. Geburtstag im Mai wünsche ich allen Menschen Frieden und für mich, dass ich gesund bleibe und meine Arbeit weiter fortführen kann. Ich bin ein glücklicher Mensch und freue mich auf das, was kommt.“ Er ist „Der Kaiser“ der Unterhaltungsbranche. Viele seiner Hits werden von drei Generationen mitgesungen und geliebt. Der Sänger, Texter, Komponist und Autor bekam für seine Songs viele Auszeichnungen, 90 Millionen Tonträger wurden verkauft. Der erfolgreichste Titel von ihm ist „Santa Maria“, mit über 1,2 Millionen verkauften Einheiten. Auch bei seinen Mitwirkungen in der ZDF-Hitparade ist er der Kaiser, mit 67 Auftritten führt er die Liste an.   

In diesem Jahr wird er mit seinen Musikern und Chorsängern wieder auf Tournee gehen und im Sommer sechsmal in Dresden am Elbufer bei seiner „Kaisermania“ auf der Bühne stehen und ca. 70.000 Menschen mit seinen Liedern glücklich machen.  

Apropos Chorsänger: Wir sprachen mit  Billy King, dem meistbeschäftigten Chorsänger Deutschlands, der in Hamburg wohnt und in der Klosterallee sein Musikstudio betreibt. Mit Stimmgewalt und viel Freude steht er in der zweiten Reihe hinter den Solisten auf den Bühnen. Auch bei vielen Auftritten von Roland Kaiser singt er im Hintergrund  mit und spielt auf seiner Gitarre.

Wir erfuhren von dem gebürtigen New Yorker etwas über seine Zusammenarbeit mit Roland Kaiser.

,,Vor 20 Jahren trafen wir uns zum ersten Mal. Seit dieser Zeit arbeiten wir zusammen. Wir verstehen uns nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich. Roland gibt bei seiner Arbeit immer 100 Prozent. Er ist sehr diszipliniert, dankbar, demütig und immer authentisch. Er ist einer der letzten großen Sänger und sich immer treu geblieben. Der Erfolg gibt ihm recht. Seine Lieder sind modern, wie auch das Duett mit Maite Kelly ,,Warum hast du nicht Nein gesagt“ zeigt, das 140 Millionen Mal angeklickt wurde. Ich bin stolz, ihn begleiten zu dürfen.“    

 

Text Marion Schröder, Fotos R. Kaiser privat und M. Schröder © SeMa

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