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Er machte Geschichte spannend: C. W. Ceram

... der Autor von „Götter, Gräber und Gelehrte“!

C. W. Ceram, Weitblick mit
Pfeife – dies Foto machte
seine Frau Hannelore Marek.

„Das Boot“ machte Lothar-Günther Buchheim bekannt. Martin Erich Bernhard Jente ist als „Herr Martin“ untrennbar mit dem Schluss-Ritual der Fernsehshow „Einer wird gewinnen“ des Quizmasters Hans-Joachim Kulenkampff verbunden. Henri Franz Theodor Max Nannen gründete den „Stern“. Die Krimiserie „Stahlnetz“ und der Dauerbrenner „Großstadtrevier“ wurden von Jürgen Roland geprägt. Was aber ist mit Kurt W. Marek – was machte ihn zu einer Person der Zeitgeschichte? Er schrieb das 1941 erschienene Buch „Wir hielten Narvik“ und war wie die erwähnten Herren und etliche Nachkriegsprominente als Kriegsberichterstatter in gewisser Weise Mitarbeiter des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda, Joseph Goebbels. Nach dem Krieg war jeder auf seine Art bemüht, seine NS-Vergangenheit und das Mitwirken am „Sterben der Wahrheit im Krieg“ zu relativieren oder zu verheimlichen. Marek wählte einen besonderen Weg, um sein Schaffen „danach“ von seiner Propagandatätigkeit abzugrenzen – ein Ananym. Dabei wird der wirkliche Name rückwärts geschrieben, wobei die Buchstaben nicht oder nur teilweise verändert werden. Aus Marek wurde Ceram, der Vater des ersten Bestsellers der Nachkriegszeit „Götter, Gräber und Gelehrte.“ Das 1949 erschienene populärwissenschaftliche Buch wurde in 28 Sprachen übersetzt und circa fünf Millionen Mal verkauft. Durch seine leicht verständliche Vermittlung von Methoden und aktuellen Erkenntnissen hat Cerams Werk der Archäologie zu erheblicher Popularität verholfen. Dass das Buch schon in den ersten Verkaufswochen 12.000 Bundesbürgern 12 DM – heute mehr als 33 Euro – wert war, zeigt, welche Faszination von dem Werk ausging. Ende der 60er Jahre gelang C. W. Ceram mit „Der erste Amerikaner“ ein weiterer Welterfolg. Beide Bücher sind – aktualisiert – auch heute noch im Buchhandel erhältlich. Am 12. April 1972 – vor 50 Jahren – starb der 1915 in Berlin geborene Schriftsteller in Hamburg. Seine Art der Geschichtsdarstellung ist bis auf den heutigen Tag Maßstab, wenn es darum geht, Geschichte anschaulich zu vermitteln. Auf seinem Grab auf dem Friedhof Ohlsdorf liest ganz entspannt ein Knabe und lädt dazu ein, es ihm gleichzutun.                               

 

F. J. Krause © SeMa

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