Carlo von Tiedemann

Carlo von Tiedemann wurde am 20. Oktober 1943 als Carl Ferdinand Hanns-Joachim Franz Friedrich von Tiedemann in Stargard (Pommern) geboren. Sein Vater war der Generalleutnant Carl von Tiedemann, seine Mutter Fites eine geborene von Kleist. Somit gehört er zum gleichnamigen Adelsgeschlecht und ist auch ein entfernter Verwandter des Schriftstellers Heinrich von Kleist.  

Der in Quickborn lebende Moderator ist in Norddeutschland eine Institution, Kult und ein ,,feiner Kerl“ mit einem großen Herzen, wie von vielen Seiten zu hören ist. Deutschlands dienstältester Radio-Mann (er interviewte über 3000 Prominente) begeistert seit über 50 Jahren auch mit Witz, Charme, Humor und Selbstironie seine Hörer und die Besucher seiner Lesungen und Gesprächsrunden, die er gern in Seniorenresidenzen durchführt. Er ist nicht nur Moderator, sondern ein Entertainer durch und durch.

Seit Jahren bringt er Freude und positive Abwechslung durch seine Anwesenheit und seine Sensibilität, besonders zu kranken, alten und armen Menschen. Er ist für die Heilung ihrer Seelen zuständig. 

Carlo von Tiedemann setzt seit vielen Jahren seine Prominenz und Persönlichkeit für soziale Einrichtungen ein. Das Wort prominent mag er gar nicht. Er moderiert Benefiz-Veranstaltungen wie z. B. viele Jahre schon, jeweils am ersten Montagabend im Dezember, die Talkshows für das Kinderhospiz „Die Muschel“ in Bad Segeberg im Vitalia Seehotel. Er wirkt bei Versteigerungen sowie Charity-Events mit und das immer ohne Gage. Der optimistische, im Sternzeichen Waage-Geborene ist Botschafter für das Kinderhospiz „Sternenbrücke“ und Schirmherr der Tagesaufenthaltsstätte für wohnungslose Menschen in Hamburg-Norderstedt. Dort nimmt er sich immer gern die Zeit, um mit den Besuchern zu sprechen, ihnen Trost zu spenden und lässt auch durch seine lockere, sehr sympathische Art diese Menschen für kurze Zeit ihre Sorgen vergessen. 2020 überreichte ihm der Ministerpräsident Daniel Günther den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für sein großes Herz.

Er ist ein Mensch, der sich nie verstellt. Es ist ihm bewusst, dass er dem Tod schon mal von der Schippe gesprungen ist, als er sehr krank war und Nahtoderfahrungen machte.    

Carlo: ,,Ich habe noch viel vor. Mein Vater ist 101 geworden. Dieses Alter möchte ich auch erreichen. Mir geht es gesundheitlich wieder gut, ich darf noch arbeiten, habe zu essen, ein Dach über dem Kopf und vor allem eine Familie, die Menschen oft nicht mehr haben. Ich ziehe alle Hüte dieser Welt vor den Ehrenamtlichen, die sich in ihrer Freizeit für Hilfsbedürftige einsetzen.“

Der vierfache Vater und dreifache Großvater erzählte uns auch mit totaler Begeisterung von seinem Tandemsprung, den er vor zwölf Jahren zum ersten Mal wagte. Ruhestand gibt es für ihn nicht, und genau das ist es, was ihn jung hält. Viele Hochs und Tiefs begleiteten sein Leben, welches einer Fahrt auf der Achterbahn glich. Carlo: ,,Ich habe hier auf Erden noch einiges zu erledigen und bin mir bewusst, dass ich sehr viel Glück hatte. Dafür bedanke ich mich beim lieben Gott.“ 

Wir trafen den Radio-Liebling bei einem seiner morgendlichen  Spaziergänge im Naturschutzgebiet Himmelstor in Quickborn. Allein sucht er, so oft es geht, die Stille und hört den Gesängen der verschiedenen Vögel zu. Auch das ist eine Seite des Gute-Laune-Mannes, der so seine Batterien wieder auflädt.

Auf unsere Frage, wie er seinen Geburtstag verbringen wird, erklärt er: ,,Ich werde mit Familie und Freunden feiern. Es wird  garantiert ein fröhliches Fest, das Überraschungen bereithält. Ich bin sehr gespannt, da ich schon von Überraschungen hörte. Ich weiß jetzt noch nicht, was an meinem Geburtstag wirklich passieren wird.“   

Ein Geschenk vom NDR ist die Dokumentation mit dem Titel ,,Sensationell und schönes Arbeiten“, die am 14.10.23 ab 20.15 Uhr ausgestrahlt wird. Es werden u. a. auch Peter Maffay, Alida Gundlach, Mike Krüger, Bettina Tietjen, Dagmar Berghoff, Olivia Jones und auch Enno von Ruffin zu Wort kommen und über die Freundschaft und Zusammenarbeit mit Carlo sprechen. 

Text: Marion Schröder, Fotos: Marion Schröder (7) und Carlo von Tiedemann (2)