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Aktionstage Demenz 2024

Was in diesem Jahr in Hamburg geplant ist!

Bei der Konfetti-Parade (hier Archiv-Bilder) tragen Gleichgesinnte Farbe in die Straßen Hamburgs,
um das so düster grau wahrgenommene Thema Demenz in ein anderes, lebensfroheres Licht zu rücken. Foto: Konfetti im Kopf e. V.

Rund um den Welt-Alzheimer-Tag am 21. September finden in Hamburg jährlich die „Aktionstage Demenz“ statt – jedes Jahr ein bisschen anders. In diesem Jahr lautet das Motto „Demenz – Gemeinsam. Mutig. Leben.“ Von Freitag, 20., bis Samstag, 28. September, finden in verschiedenen Hamburger Bezirken informative wie auch unterhaltsame Veranstaltungen zum Thema statt. Ein vielfältiges Programm für die aktuell rund 35 000 Demenz-Betroffenen, An- und Zugehörigen, aber auch für alle anderen Interessierten bietet die Gelegenheit, sich zu informieren und Rat einzuholen.

Ein Auszug aus dem Programm:

Freitag, 20. September:
Im Hamburger Bezirk Altona gibt es ab 18 Uhr unter dem Titel „Interkulturelle Begegnungen“ Informationen, Gespräche und ein Konzert bei der Türkischen Gemeinde Hamburg  (Hospitalstraße 111). In lockerer Atmosphäre beantworten ExpertInnen Fragen rund um das Thema Vergesslichkeit. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht nötig.

Samstag, 21. September:
Auftakt und große Sause: In der Innenstadt findet am Welt-Alzheimer-Tag ab elf Uhr die bunte und beliebte Konfetti-Parade statt. „Seid dabei, wenn unser bunter und fröhlicher Marsch durch die Hamburger Innenstadt zieht, um ein Zeichen für eine demenzfreundliche Gesellschaft zu setzen“, so der Aufruf der Veranstalter Konfetti im Kopf e.V., Treffpunkt ist um 10 Uhr der Gänsemarkt.

Bunt und wild: Bei der
Konfetti-Parade in Hamburg sollen Berührungsängste abgebaut werden. Foto: Konfetti im Kopf e.V.

Sonntag, 22. September:
In verschiedenen Stadtteilen und Gemeinden finden sogenannte „demenzsensible Gottesdienste“ statt. Sie sind offen, gut verständlich und sprechen das Herz an. Einige Kirchen bieten danach Gespräche bei Kaffee und Kuchen. Die Gottesdienste finden für Menschen mit Demenz und alle anderen statt.

In Eimsbüttel öffnet das das Kreativhaus (Telemannstraße 10) um 10 Uhr die Türen für das gemeinsame Singen von Menschen mit und ohne Demenz: Sing Along! – Sing mit uns!“  heißt das Programm, das neben dem gemeinsamen Singen, auch den Vortrag „Musik und Demenz: Warum Singen einfach gut ist. Individuelle und soziale Wirkungen demenzsensibler Singpraxis“ umfasst. Im Anschluss wird es einen bunten Nachmittag, organisiert und durchgeführt vom Deutschen Roten Kreuz, geben. Um 19 Uhr wird im Metropolis-Kino (Kleine Theaterstraße 10) der Film „Die Playlist“ gezeigt.           

Weitere Infos zur Aktionswoche Demenz 2024 gibt es unter
www.hag-gesundheit.de/aktionstage-demenz-2024

Vortrag „Musik und Demenz: Warum Singen einfach gut ist“

Am Sonntag, 22. September, findet von zehn bis 15 Uhr die Veranstaltung „Sing Along! – Sing mit uns!“ im Kreativhaus Eimsbüttel (Telemannstraße 10) statt. Neben dem Angebot gemeinsam zu singen, steht um zwölf Uhr der Vortrag „Musik und Demenz: Warum Singen einfach gut ist. Individuelle und soziale Wirkungen demenzsensibler Singpraxis“ von Prof. Dr. Jan Sonntag (MSH Medical School Hamburg und Gründungsmitglied der Bundesinitiative Musik und Demenz) auf dem Programm.

SeMa: In Ihrem Vortrag geht es um „Musik und Demenz“. Warum ist Singen einfach gut?

Prof. Dr. Jan Sonntag: „Singen hat zahlreiche positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die körperliche und seelische Gesundheit. Für Menschen mit Demenz ist es nicht selten die letzte Möglichkeit, Gemeinschaft und Geselligkeit zu erleben. Singen fördert die Atmung, aktiviert das Gedächtnis und mobilisiert Gefühle. Der Zugang zum Singen ist auch für Laien einfach – die Stimme tragen wir stets mit uns. Es ist tief in unserem Menschsein verankert.“

SeMa: Gibt es verschiedenen Musikrichtungen/Genres, die sich gut „eignen“?

Prof. Dr. Jan Sonntag: „Am besten eigenen sich vertraute Lieder, die über häufiges Singen oder Hören so verinnerlicht wurden, dass sie mitunter bis in späte Demenzstadien hinein abrufbar sind. Die Wahl der Lieder ist also sehr individuell.“

SeMa: Wer auf Senior*innenveranstaltungen geht, hört oft Schlager & Schnulzen. Ist das die einzige Musik, mit der man mit demenziell Erkrankten arbeiten kann?

Prof. Dr. Jan Sonntag: Bestimmte Lieder weisen personenunabhängig Merkmale auf, die besonders „demenzfreundlich“ sind, wie z. B. einfache Struktur, Reimschema und wiederkehrender Refrain. Schlager, „Schnulzen“ und Volkslieder eignen sich aufgrund dieser Strukturmerkmale besonders gut zum Mitsingen.     

 

Corinna Chateaubourg © SeMa

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